Mein Weg auf dem Camino Invierno

Camino de Invierno 2 - 11. Etappe

Da wir uns gestern im Supermarkt Frühstück geholt haben, gab's erstmal in der Unterkunft Tortilla und frischen Kaffee von der Tanke.


Unser frühes Aufbrechen wurde mit einem wunderschönen Sonnenaufgang belohnt.

Die Wege waren heute sehr malerisch und erneut haben wir kaum Pilger getroffen. 


In einem kleinen Ort hat jemand in dem Vorraum seines Hauses einen Raum mit einem Kaffee- und Snackautomaten, Tischen und Stühlen eingerichtet. Richtig gemütlich. Dort haben wir unser Mittagessen verdrückt. Diesmal hatten wir Baguette mit Käse und Salami dabei, weil es heute unterwegs wieder nichts gab.

In einem Dorf kamen wir nicht weiter, da wir einer Kuhherde den Vortritt lassen mussten.

Dann waren wir in Lalín und mussten zu unserer Unterkunft noch ganz schön lang durch die Stadt laufen. Meine Füße taten weh und ich wollte endlich ankommen. Kurz vor der Unterkunft genehmigten wir uns noch das Feierabend Bier.


Nach dem Duschen stand heute wieder Wäsche an. Danach einkaufen im Supermarkt. Dort entdeckten wir auch eine eher ungewöhnliche Schaufensterdekoration... 

Wir beschlossen uns in der Küche etwas warm zu machen und hofften dort anderen Pilgern zu begegnen. In Lalín kommen nämlich die Pilger von der Via de la Plata und dem Camino Sonobres rauf.

Wir trafen zwei Pilger aus Dänemark, die ihren 1. Camino liefen. Sie waren ganz schön platt und erzählten uns, dass sie 5 Stunden ohne Frühstück laufen mussten, da es nichts auf dem Weg gab...


Ansonsten gab es keinen weiteren Pilgeraustausch und wir gingen schlafen.

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Camino de Invierno 2 - 10. Etappe

Heute ging es etwas später los, weil es etwas später Frühstück im Hotel gab. Dabei trafen wir Claude wieder.

Zum Frühstück gab es Schinken und Käse. Darüber haben wir uns sehr gefreut, da es normalerweise nur Marmelade gibt. Holger hat 8 Toasts gegessen!!! Bei ihm gab es allerdings zum Abendessen nichts mehr.


Danach ging es hoch auf einen Berg den Monte Faro mit 1187m. Zuerst war es noch nicht steil, aber dem nächsten Dorf allerdings schon. Da es auf 15 km keine Verpflegung gab, hatten wir zusätzlich wieder mehr zu tragen. 😑

In dem letzten Dorf vor dem Berg gab es die letzte Bar. Dort saßen ein Pärchen und ein Pilger, den wir bereits am Tag davor in Monforte gesehen haben. Da man hier nicht so viele Pilger sieht, bleiben sie einen in Erinnerung. 

Es ging dann steil hoch und wir trennten uns, damit Holger in seiner (schnelleren) Geschwindigkeit laufen konnte. Langsam, Schritt für Schritt ging es hoch. Zwischendurch überholte mich ein spanischer Pilger, der deutlich schneller unterwegs war.

Relativ weit oben bin ich nicht dem offiziellen Weg gelaufen, sondern weinen anderen. Ich hab nämlich gesehen, dass ich dadurch eine Sehenswürdigkeit mitnehme. Kurze Zeit später, genoss ich eine wunderbare Aussicht.

Danach stand wie aus dem Nichts eine Madonna Statue mit Steintreppen vor mir. Irgendwie unwirklich im Nichts. Es gab einen Brunnen aus dem ich trank. Das Wasser schien Quellwasser zu sein, denn es war nicht gechlort. Ich ging die Treppen hoch, es war nochmals mühsam. Dann stand ich vor dem Ermita do Faro. Dort wartete Holger bereits auf mich.

Bei ihm war Hubert aus Österreich und mit Raffa (den Pilger der mich überholt hat) ist Holger wohl das letzte Stück zum Berg hochgelaufen.

Wir gingen dann zusammen zum Mirador und genossen die Aussicht. 

Danach gings wieder runter vom Berg, teilweise steil. Es wurde immer wärmer und mühsamer. 

Es gab immer mehr Landwirtschaft und Viehzucht. Es roch ganz schön nach Kuh.🤭

In der ersten Bar machten wir halt, das Pärchen vom Morgen überholte uns.

In der Bar war jede Menge los, da Siesta war.

Nach einer längeren, chilligien Pause ging es weiter.

Wir kamen in unserer Unterkunft und es gab als erstes ein gekühltes Bier!

Es blieb nicht bei dem einen Bier... Claude kam und setzte sich zu uns, das spanische Pilgerpaar ebenfalls und Hubert.

Hubert war bereits seit 11 Wochen unterwegs und erzählte uns schöne Geschichten, wie er zum Beispiel in Frankreich auf einem Camino einen Einheimischen nach Wasser gefragt hat und dieser hat ihn zu sich nach Hause eingeladen, mit ihm gegessen und ihn bei sich übernachten lassen. Oder eine Frau, die ihm seinen Einkäufe gab, als es weit und breit keine Möglichkeit zum Einkaufen gab.


Irgendwann gingen wir endlich duschen und zu dem winzigen Supermarkt, um uns Verpflegung für den nächsten Tag zu holen, da es unterwegs wieder nichts gab.

Wir suchten eine Bar zum Abendessen, es gab allerdings nur eine. Und dort hatten wir das bisher schlechteste und teuerste Essen des Caminos. Ich hatte Nudelsalat mit Thunfisch und Holger Fleisch (bestand hauptsächlich aus Knochen) mit Kartoffeln und Soße. Na ja, wir sind einigermaßen satt geworden...🤷‍♀️

Zurück in der Unterkunft haben wir uns zu Hubert gesetzt und Holger, der doch noch etwas Hunger hatte, freute sich über ein paar Brote und Snacks, die zum Bier gereicht wurden.😃

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Camino de Invierno 2 - 9. Etappe

Morgens gab es Frühstück zum selbst herrichten. Wir trafen dabei einen italienischen Pilger, der jeden Tag ca. 50 km läuft. Krass... Er war sehr unterhaltsam und hat viel erzählt, z.B. dass er den Camino Francés in 19 Tagen (ich in 31 Tagen) gemacht hat. Er war etwas durchgeknallt...
Die Hausherrin hat uns einen Mirardor empfohlen und den haben wir am Morgen als erstes angesteuert, es war kein großer Umweg und es hat sich gelohnt, da wir direkt auf eine schöne Schleife des Muñio schauen konnten. 

Irgendwann ging es runter, immer steiler bis zum Fluss runter. Der italienische Pilger überholte uns und war schnell weg und spurtete auf der anderen Seite des Flusses wieder hoch.

Die Bar, die da sein sollte, war nicht da... Wir hatten noch etwas Obst vom Frühstück und ein kleines Küchlein. Wir aßen alles auf und bestiegen den Weg auf die Weinberge hoch. Es war mega steil, voll anstrengend und es hörte nicht auf... 


Irgendwann wurde es besser und wir kamen in Chantada an. Dort genehmigen wir uns ein Menu del Día in einem Restaurant. Es war mega lecker. Während wir auf der Terrasse saßen füllte dich das Lokal immer mehr mit Einheimischen. Wir waren die einzigen Pilger, schmutzig und stinkend. Als wir rausgingen, richteten sich alle Blicke auf uns.😆

Im Supermarkt besorgten wir uns Wasser und etwas kleines für den Abend, wir wollten nicht nochmal groß essen.

Die letzten Kilometer zur Unterkunft zogen sich hin. Durch die lange Mittagspause war es schon spät und es wurde immer heißer... Kurz vor dem Hotel gab es den Wegstein, der uns weniger als 100km verzeichnete. D.h. wir hatten bereits über 160km hinter uns!

Der Hotelbesitzer überraschte uns damit, dass er deutsch konnte. 

Nach einem Feierabend Bier gings zum Duschen und dann war wieder chillen angesagt.

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Camino de Invierno 2 - 8. Etappe

In der Nacht hatte ich dolle Kopfschmerzen, wahrscheinlich vom vielen Wein... Ich konnte nicht so gut schlafen und hab eine Ibu genommen. 

Morgens waren wir happy, dass wir uns leckere Sachen für das Frühstück besorgt haben. 

Danach ging es wieder auf dem Weg, wo wir nach 2km bemerkt haben, dass wir unser Mittagessen im Kühlschrank in der Herberge vergessen haben. So was blödes... Unterwegs gab es nämlich nichts. Erst in unserer Unterkunft in 16km. Zurücklaufen wollten wir nicht, also halt ohne Mittagessen. 

Der Weg führte länger durch die Vororte von Monforte heraus, wurde dann aber sehr schön und anstrengend. Es gibt nämlich auf unbefestigten und steinigen Waldwegen hoch. Immer wieder umzingelten uns Mücken und Fliegen, echt nervig...

Es war mühsam und ich schleppte mich etwas durch...

Irgendwann haben wir die 16 km geschafft und wir waren in einer sehr schönen Unterkunft, die aus drei alten Steinhäusern bestand. 

Zu Beginn (fast schon Tradition) gab es das Feierabend Bier. Dabei lernten wir einen Mann kennen, der ebenfalls aus Hannover kommt und vor über 20 Jahren nach Spanien ausgewandert ist. Er ist im Sanitärbereich tätig. Lange hat er in Südspanien gelebt, ist jetzt vor kurzem nach Galicien gezogen, da ihm die Landschaft so gefällt und es nicht so heiß ist wie im Süden.

Nach dem Duschen gab es erstmal lecker zu essen, da wir ganz schön Hunger hatten. Danach haben wir mal wieder geschlafen, oder gechillt. 

Abends ab 21 Uhr gab es Abendessen und das haben wir auch noch mitgenommen, da wir wussten, dass es am nächsten Tag wieder anstrengend wird und unterwegs mal wieder Versorgungslücken gibt.

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Camino de Invierno 2 - 7. Etappe

In der Casa Pacita, in der wir übernachtet haben, gab es Frühstück zum selbst herrichten. Nach etwas Toastbrot mit Marmelade und Kaffee ging es früh los. Und zwar gleich nur hoch...

Dir Landschaft war wunderschön und es war total ruhig, da wir fernab von größeren Orten und Verkehr waren.

In dem nächsten größeren Ort wollten wir uns ein zweites Frühstück genehmigen, sowie Verpflegung für unterwegs mitnehmen.

Das eine Lokal hatte allerdings geschlossen, ein anderes hatte lediglich Donuts. In dem letzten Lokal wurde uns Brot mit Butter angeboten. Na ja, besser als nichts... Gegenüber beim Bäcker gab es nur Brot, also haben wir ein kleines noch für unterwegs mitgenommen.

Unterwegs begegneten wir mehreren Jägern mit Jagdhunden und hörten teilweise die Schüsse. Der Weg war zwar herausfordernd, aber super schön. Unterwegs gab es eine Banane, Mandarinen und trockenes Brot.😆

In Monforte de Lemos angekommen hatten wir ordentlich Hunger. Dort gab es eine Pulperia, die um 14 Uhr ordentlich mit Einheimischen gefüllt war. Der Pulpo kochte bereits in einem großen Topf. Wir bestellten Pulpo, Croquetas, und Wein. Es war mega lecker! Wir haben alles weggespachtelt und uns danach noch einen mächtigen Käsekuchen gegönnt. Gut gelaunt und gesättigt sind wir dann in die Herberge. 

Heute stand Wäsche an, die in der Sonne und Wärme sehr schnell getrocknet ist. 

Im Supermarkt besorgten wir uns noch eine Kleinigkeit für den Abend, was zum Frühstück und Verpflegung für den Weg. Denn am nächsten Tag war 16 km wieder mal keine Gelegenheit etwas zu besorgen. 

In der ganzen Herberge waren wir insgesamt 3 Pilger, wobei der dritte Pilger mit dem Fahrrad unterwegs war.

Wir chillten abends, tranken etwas Bier und sind wieder früh ins Bett. Pilgern macht hungrig und müde...

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Camino de Invierno 2 - 6. Etappe

Heute früh wurden wir von den Hühnern im Haus gegenüber geweckt. 

In dem Apartment gab es kein Frühstück und da es in dem Ort ebenfalls nichts gab, sind wir ohne Frühstück los. Oder besser gesagt: ich habe eine Banane gegessen. 

Es war noch nicht ganz hell als wir kurz vor 8 Uhr los sind. Aktuell geht hier die Sonne erst gegen halb neun auf.

Es war ganz schön kühl und windig unterwegs. Es ging wieder etwas auf und ab, u.a vorbei an einer alten Burg.

In einem Vorort vor Quiroga bellte uns ein Hund aus der Entfernung an, ein anderer kam angetrottet, ohne aggressiv zu wirken. Er ging auf Holger zu und es sah aus als würde er schnüffeln wollen und dann biss er zu! Gott sei dank nicht doll, er hat nur gekniffen, wir ging trotzdem beide mit einem kleinen Schrecken davon.

In Quiroga, 7km später, gab es dann das langersehnte Frühstück. Ich hatte schon mächtig Hunger.

In einem Supermarkt füllen wir unsere Wasservorräte auf und kauften etwas Verpflegung. Bis zu unserer Unterkunft sollte es nichts mehr geben.

Nach Quiroga und Son Clodio ging es bergauf. Immer stetig bergauf. Die Hügel um uns herum waren ganz schön kahlgerodet und die wenigen Bäume wirkten verbrannt. Die Sonne knallte ordentlich und es gab kaum Schatten. Es war etwas mühsam... 

Teilweise veränderte sich plötzlich die Vegetation und wir waren plötzlich im Wald, bevor wir wieder in die Ödnis kamen. Alles in einem hatten wir eine traumhafte Aussicht.

Kurz bevor wir in unserer Unterkunft ankamen, überquerten wir noch eine schöne romanische Brücke.

In der Unterkunft gab es erstmal ein Feierabend Bier, mit einem sehr schmusebedürftigen Hund.

Wir sind heute die einzigen Gäste und morgen ist die Pension aber ausgebucht. 

Abends gab es lecker Kotelett, mit Pommes und Salat.

Satt und nach 23km und vielen Höhenmetern freuen wir uns auf den wohlverdienten Schlaf.

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Camino de Invierno 2 - 5. Etappe

Die Nacht war richtig gut, richtig gut geschlafen. 

Vom Café in dem wir heute gefrühstückt haben, haben wir uns noch Baguette für den Weg mitgenommen. 

Heute stand eine längere Etappe ohne Verpflegungsstellen an, mit vielen Höhenmetern. Ich hab deshalb ein Teil meines Gepäcks mit dem Taxi geschickt. Somit war mein Rucksack voll mit Wasser und Verletzung.

Der Weg führte heute viel auf Asphalt, auf Straßen mit kaum Verkehr. 

Wir genossen die schöne Landschaft. 

Ein Pilger überholte uns und bei einer Pilgeroase trafen wir ihn wieder. Er kam aus Südtirol und war bestimmt bereits ü70.

Der Weg war sehr schön, teilweise ging es steil bergab. Wir haben uns gefragt, wie wenige Menschen in den winzigen Dörfern wohl wohnen.

Wir haben für heute ein Apartment gebucht und die Besitzerin hat uns ein paar Dinge eingekauft, da es hier im Ort nichts gibt. Es gab Spaghetti Bolognese, leider ohne Gewürze... Egal, Hauptsache nahrhaft.

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Camino de Invierno 2 - 4. Etappe

Die Nacht war sehr unruhig. Im Kebab Laden war jede Menge los, das Bett war zu klein und zu hart und ich hatte Rückenschmerzen. Ich konnte deswegen nicht schlafen und wusste nicht wie ich liegen sollte. Hab dann eine Ibu genommen und konnte endlich einschlafen.


Morgens sind wir dann erstmal frühstücken gegangen und haben uns dann auf dem Weg gemacht. Johnny, der englische Pilger, hat uns auf eine Alternative hingewiesen. Und da wir noch aus Mai den Weg nach A Rúa als sehr unangenehm in Erinnerung hatten, sind wir auf die Alternative. Der offizielle Weg verläuft nämlich direkt neben einer Hauptstraße, die stark befahren ist.

Wir haben den Fluss in O Barco überquert und wurden gleich von einem Einheimischen darauf hingewiesen, dass der Camino auf der anderen Seite verläuft.🤭

Die Alternativroute war viel, viel angenehmer, grün und ruhig.

In dem letzten Dorf vor der erneuten Überquerung des Flusses trafen wir die vier spanische Pilger wieder, die wir bereits an unserem ersten Abend in Borrenes gesehen habe. Über eine wackelige Hängebrücke ging es wieder zurück auf die andere Seite des Flusses.


Nachdem wir etwas in der Nähe der Straße gelaufen sind, gab es eine ausgewiesene Variante, die nicht an der Straße führte. Das war neu, denn im Mai gab es das noch nicht. Es ging knackig hoch, danach gab es aber eine herrliche Aussicht.

In A Rúa angekommen, gingen wir erneut zu der uns bereits bekannten Pension. Nach dem obligatorischen Duschen gingen wir in ein Restaurant welches ein Tagesmenü angeboten hatte. Es gab Linseneintopf, Fisch und Eis. Zusammen mit Cola, Wasser und Kaffee hat das Menü 12€ p.P. gekostet und wir waren richtig pappsatt. 

Danach waren wir unsere Wäsche waschen, einkaufen und haben den Abend mit Salat, Snacks und Bier draußen verbracht.😃

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Camino de Invierno 2 - 3. Etappe

Die Nacht in der Herberge war eher unruhig. Holger schlief über mir und an einer Stelle knarschte  das Holzbettgestell. Ich hab mir vorgestellt, wie das Bett zusammenbricht und Holger auf mich drauffällt, dadurch konnte ich erst recht nicht wieder einschlafen. Irgendwann klappte es doch. 

Die Nacht war allerdings um kurz nach 5 Uhr vorbei als die ersten Pilger aufgestanden sind. Wir haben uns Zeit gelassen. Denn die Sonne geht hier erst nach 8 Uhr auf und es war noch dunkel.

Um 7 Uhr verließen wir dann die Herberge und gingen frühstücken. Danach folgten wir den bekannten Weg aus Puente de Domingo Flórez heraus und hatten einen sehr schönen Sonnenaufgang am Fluss.

Weiter ging es am Fluss entlang, an den verbrannten Wald, der immer grüner wurde. 

Wir begegneten einem spanischen Pilgerpaar und wanderten wieder über kleine Dörfer, die wie verlassen wirkten.

In Sobradelo, wo wir letztes Mal übernachtet haben, machten wir eine längere Pause. Dort trafen wir Claude, der ganz schön fertig war von dem ständigen auf und ab, sich aber lachend ein Bier bestellte (um 10.30 Uhr...). Das spanische Pilgerpaar trank ebenfalls Bier und Wein. Ok...

Nach einen Snack mit Kaffee (ohne Alkohol) ging es weiter, immer am Fluss entlang. 

In O Barco angekommen, gab es erstmal die Feierabend Coke. Danach checkten wir im Hotel ein, duschten und machten Erledigung für den nächsten Tag.

Gegenüber vom Hotel gab es einen Kebab Laden, der bereits um 18 Uhr aufmachte. Dort gab es dann Abendessen, denn sonst hätten wir wieder bis mind. 20 Uhr warten müssen...


Danach machten wir noch einen kleinen Spaziergang am Fluss und genossen den Ausblick.

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Camino de Invierno 2 - 2. Etappe

Während es draußen um 8 Uhr dämmerte, gingen wir los. Wir trafen den ersten Pilger, den wir später am Tag noch etwas besser kennengelernt haben.

Zuerst gingen wir noch kurz an der Straße entlang und dann fast immer auf Naturwegen. Die ganze Zeit ging es dabei bergauf. Die Sonne kam langsam über die Berge und überall gab es alte Maronenbäume, die ordentlich Früchte trugen.

In Las Médulas war (mal wieder) außer dem Hotel nichts geöffnet und so frühstückten wir dort. Dem Pilger haben wir darauf hingewiesen, dass nur dieses Hotel geöffnet hat. Er ist ebenfalls dort zum Frühstück eingekehrt. Zwei andere Pilger kamen aus dem Hotel und unser Pilger hat sich mit ihnen auf französisch unterhalten.

Später sprach ich ihn an. In einem Mix aus Französisch und Spanisch erfuhr ich von ihm, dass er Claude hieß und in Villavieja übernachtet hat. Zusammen mit einem Engländer und zwei Spaniern. Er geht nach Puente de Domingo Flórez und will in der Casa Rosa übernachten, genau wie die anderen drei Pilger und wie wir. 


Nach dem Ort ging es noch etwas hoch und wir genossen den Ausblick auf das UNESCO-Welterbe Las Médulas. Sie war die wichtigste Goldmine des Römischen Reiches. 

Danach bot sich uns ein schöner Ausblick auf Berge und den Fluss Sil. Es ging die ganze Zeit bergab, teilweise durch schöne Kiefernwälder. 


In Puente de Domingo Flórez angekommen, hatten wir mächtig Hunger und verdrückten erst mal ein ordentliches Bocadillo. 


Danach ging es zu unserer Unterkunft der Casa Rosa. Eine kleine Herberge mit lediglich 8 Plätzen auf Spendenbasis. Der Herbergsvater empfing uns und erzählte uns, dass er, seine Frau und die beiden Kinder aus Lettland sind und vor drei Jahren nach Spanien ausgewandert sind um eine Herberge zu eröffnen. Die beiden sind das erste Mal 2018 den Camino Francés gelaufen und waren total begeistert. Ein Jahr später sind sie nochmal mit den Kinder den Camino gelaufen und dann 2020 ausgewandert. Eine schöne Geschichte, wie der Camino das Leben verändern kann...


Später hatte ich noch ein richtig schönes tiefgründiges Gespräch mit dem Herbergsvater, zwei Pilger unter sich...


In der Herberge trafen wir Claude wieder, den Engländer Johnny und vier weitere spanische Pilger. Die Herberge war ausgebucht, das kam wohl nicht so häufig vor.


Nachmittags waren wir mit Claude und Johnny in der Bar um die Ecke. Abendessen gab es leider erst um 20 Uhr. Wir traken Bier und klönten etwas. Claude kommt aus Nantes und hat dort eine kleine Herberge. Ich schätze ihn auf ü70, er ist fit und ist bereits mehrere Caminos gelaufen. Johnny kommt aus England, Ende zwanzig und ist letztes Jahr mit seiner Freundin den Camino Portugues gelaufen und beide waren total begeistert. Jetzt läuft er nun zum ersten Mal einen Camino alleine.


Pünktlich um 20 Uhr bestellten wir das Abendessen: Hamburger und Pommes. Um 20:40 Uhr wurden sie dann serviert und wir waren schon ganz schön hungrig. Direkt danach gings ins Bett, da wir alle ganz schön müde waren.


Schön war es Pilger zu treffen und etwas von dem Pilgerspirit zu spüren. Schön war es auch diese besondere Herberge gefunden zu haben, mit diesen besonderen Besitzern.

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Camino de Inviero 2ter Versuch

Nachdem im Mai wir den Camino de Invierno in A Rúa aufgrund von Krankheit abbrechen mussten, ging es heute wieder vor vorne los.

Morgens ging es von Oviedo mit dem Bus 3 Stunden lang nach Ponferrada. 

Ich war happy, dass es mir gut ging, denn am vorherigen Tag hatte ich den Eindruck, dass ich krank werde. Die letzten Monate waren sehr kräftezehrend und häufig kommt es dann vor, dass das Immunsystem schlapp macht, wenn man etwas mehr zur Ruhe kommt...

Mit dem Bus ging es durch eine wunderschöne Berglandschaft, den Parque Natural de Babia y Luna. Wie ich gesehen habe, geht da auch der Camino San Salvador, von León bis Oviedo. Holger und ich überlegen den nächstes Jahr in Verbindung mit dem Camino Primitivo zu laufen.


In Ponferrada haben wir erstmal etwas zu Mittag gegessen und schon ging es auf dem bekannten Weg auf dem Camino de Invierno los.

Die Landschaft wirkte bereits sehr herbstlich. Während es im Mai strahlend grün war, kamen jetzt viele herbstliche Farben mit dazu. Wunderschön!

Gleichzeitig war es sehr, sehr warm. Da wir erst Mittags losgelaufen sind, war es schnell warm. Später im Verlauf des Weges waren es 30°C! Das hat den Weg umso anstrengender gemacht. Es ging schon etwas rauf und runter. Der Rucksack fühlte sich nach einer Weile schwer an und so ganz fit und voller Kraft fühlte ich mich nicht...

Den anstrengenden Anzweig nach Villavieja habe ich mir erspart. Der ist zwar wunderschön, aber ich hatte nicht so viel Kraft. Holger hat den Abzweig genommen und ich die Abkürzung, die auch etwas steil, dafür aber kurz war.

In Borrenes angekommen, habe ich unser Zimmer bezogen. Holger kam dann einige Zeit später und berichtete, dass der Aufstieg zur Villavieja wirklich sehr anstrengend bei der Hitze war.

Abends verbrachten wir in dem Garten der Unterkunft bei Bier und leckerem Essen. Von der Hausdame bekamen wir einen kleinen Pfeilanhänger für unseren Rucksack. Sehr süß!

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5. Tag auf dem Camino Portugues

Heute früh wurde es schnell voller auf dem Weg, teilweise mit größeren Gruppen, die scheinbar partymäßig unterwegs waren... 🤨

Es ging wieder viel durchs Grüne und kleinere Ortschaften durch. 

In Padrón gab's als kleinen Mittagssnack Pimientos de Padrón und Schweineohren (die haben wir nicht gegessen 🤮).

Zum Ende hin ging es durch ein Gewerbegebiet, direkt an der Hauptstraße. Das ist immer nicht so schön... Der Weg wechselte allerdings weg von der Hauptstraße in winzige, ruhige Ortschaften, bis wir an unserer Herberge O Lagar de Jesús angekommen sind. Die schönste Herberge, die ich jemals gesehen habe. Ein über 100 Jahre altes Steinhaus völlig renoviert, mit einem großen Grundstück. Traumhaft!

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4. Tag auf dem Camino Portugues

Gestern flanierten wir und chillten bei 28°C lange in der Altstadt von Pontevedra. Die Stadt ist richtig schön!

Morgens wurde ich früh wach und war diesmal lange die Einzige, alle anderen schliefen noch. Wir machten uns früh auf, denn es sollte ein heißer Tag werden.

Zuerst ging es durch die Altstadt von Pontevedra. In dem Boden sind blaue Lichter eingelassen, die den Pilgern den Weg weisen. Da es noch dämmrig war, konnten wir sie gut sehen. 

Es ging lange durch typisch galicische Wälder. Saftig grün, feucht und mosig.

Später an vielen Weinstöckern vorbei bis wir Caldas de Reis errichteten, unser Ziel für heute.

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3. Tag auf dem Camino Portugues

Gestern abend hatten wir einige interessante Gespräche. 

U.a. mit einem 82 Jahre alten Spanier, der seit den 50er Jahren in Amerika wohnt. Er ist bereits 9 Mal auf Caminos unterwegs gewesen. Er war total offen und hat sich mit vielen Pilgern unterhalten. Beim gemeinsamen Abendessen saßen wir mit einem Italiener und zwei Brasilianern zusammen. Dann kamen noch 3 deutsche Mädels dazu, die erst kurz nach 18 Uhr angekommen sind. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich noch, dass sie scheinbar einen sehr langen Wandertag hatten. Beim Abendessen stellte sich heraus, dass sie Taxi gefahren sind. Den ganzen Tag haben sie in O Porriño entweder die Bushaltestelle gesucht, oder auf den Bus gewartet, der nicht kam. Deswegen haben sie dann das Taxi genommen. Sie hatten keine Lust zu laufen. Dann haben sie sich noch darüber aufgeregt, dass so viele Menschen in Spanien kein Englisch sprechen. Es ist doch immerhin eine universelle Sprache. Auf die Idee selbst spanisch zu sprechen sind sie scheinbar aber nicht gekommen. 


Heute früh gab es Frühstück in der Herberge und als wir losgelaufen sind haben wir viel über Menschen wie den älteren Spanier und Menschen wie die drei Mädels gesprochen und sind vom Weg abgekommen. Dann mussten wor erstmal ein Stück zurücklaufen. 

Zuerst ging es schön durch den Wald und dann waren wir in Arcade, wo es das zweite kleine Frühstück gab. Dann kamen die ganzen Pilgerhorden und wir liefen gefühlt im Entenschritt durch die Stadt. Die ganzen Pilger und der Verkehrslärm machten mich fertig. 

Als wir über ein schöne alte Steinbrücke liefen, kam uns ein Bus und mehrere Autos entgegen, dabei war es da total eng! Wir mussten unsere Rucksäcke auf die Brüstung stellen, damit alles passte. 

Auf der anderen Seite der Stadt ging es hoch über die Altstadt und auf einmal packte es mich und ich ging richtig schnell. Auf einmal war meine Engergie wieder da!

Es ging dann länger über schöne steinige Waldwege hoch und ich überholte alle Tourigrinos. Es waren einfach zu viele und sie waren mir zu laut.

Es wurde wieder sehr heiß, aber da wir die meiste Zeit unter Bäumen liefen, war es ganz erträglich. 

Kurz vor Pontevedra wurde ich allerdings doch ganz schön platt und musste verlangsamen.

Nach dem Duschen und auspacken gab es dann erstmal ein Nickerchen. 

Die schöne Altstadt von Pontevedra haben wir bereits erkundet und sitzen jetzt an einem schönen Platz im Schatten bei 28°C und chillen bei kühlen Getränken.

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2. Tag auf dem Camino Portugues

Ich bin heute um kurz nach 5 sehr erholt aufgewacht. Hab echt super geschlafen, trotz des großen Raumes mit 48 Menschen. Das lag u.a. daran, dass die Betten super angeordnet waren, einen Vorhang hatten und die Matratze total bequem war.

Ich weckte Holger, der übrigens mittelbegeistert davon war.

Ich dachte, dass ich um diese Zeit (wie normalerweise auch) allein sein werde, aber dem war nicht so. Die ersten Pilger waren im Bad bereits fertig und kurz nachdem ich ins Bad ging war es auch voll. 

Kurz nach 6 Uhr gingen wir los. Um die Ecke haben wir am Tag zuvor ein Café entdeckt, welches bereits ab 6 Uhr Frühstück anbot. Als wir um 6.10 Uhr davor standen, hatte es noch zu. Als wir gerade wieder gehen wollten, kam der Besitzer ganz entspannt rein. Nun ja, wir freuten uns über frische Croissants und leckeren Kaffee.


Der Weg ging dann an der Hauptstraße aus der Stadt raus. An der einen Stelle, war der offizielle Weg gesperrt, es gab aber keinen Hinweis auf eine Umleitung. Wir mussten an einer gefährlichen Kurve die Straße überqueren, haben dann aber den Weg wiedergefunden. Es ging weiter auf Nebenwegen durch bewohnte Vororte raus. Immer wieder wechselten kleine Orte, viel Naturwege gab es heute nicht, dafür viel Asphalt...

Morgens war es nicht kalt, aber frisch. Wir waren relativ allein unterwegs. 

Bei der zweiten Frühstückspause holten uns aber die Gruppen der brasilianischen Tourigrinos ein und der Laden war richtig voll. Die Tourigrinos triggern mich echt, die sind sooo laut und zerstören die Ruhe...

In Redondela, ca. 4 km vor unserer Herberge, haben wir eine ausgiebige Pause gemacht. Die Tourigrinos waren ebenfalls da und zwei Pilger auf Pferden. Hab schon davon gehört, gesehen bisher aber noch nicht.

Als wir dann durch sie kleine Altstadt von Redondela liefen, waren auf einmal richtig viele Pilger da! Es staute sich regelrecht in einer kleinen Gasse! Krass!

Später verlief es sich wieder mehr und immer mehr Pilger verschwanden in ihren Unterkünften. Dafür gab es viele Baustellen voller Baulärm und sehr viel Verkehr. Ich war froh als wir wieder raus waren aus der Stadt.

Unsere heutige Herberge liegt zwar auch an einer Straße, aber es geht. Ich war schon vor 4 Jahren hier und die deutschsprachige Herbergsbesitzerin konnte sich an mich erinnern. Wir chillen gerade im Garten unter Orangenbäumen (hoffentlich fällt keine herunter...) und nachher gibt es noch ein gemeinsames Abendessen.

Die nächsten Etappen sind schon fest und fast alle Herbergen gebucht, es wird nämlich voll auf den letzten Kilometern.

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1. Tag auf dem Camino Portugues

Durch Tui heute früh rauszulaufen war echt schön. Tui ist eine Stadt mit einem großen Altstadtkern, voll mit alten pittoresken Gebäuden und kleinen Gassen. 

Kaum waren wir aus der Altstadt raus, waren wir auch schon im Grünen. Häufig ist es so, dass man noch durch irgendwelche Vororte muss, bevor man einen schöneren Weg geht. Aber nicht heute, wir waren gleich in einem saftig grünen, galicischen Wald. Und die Pilgerzahlen waren auch noch überschaubar. 

Es ging dann teilweise an der Straße entlang, doch immer wieder im Grünen. Teilweise stiegen die Pilgerzahlen dann doch enorm. Gruppenweise Tourigrinos, die laut quatschten und sich teilweise die Muschel um den Hals gehängt haben. 

An einer Stelle haben wir den Hinweispfeil nicht gesehen, genauso wie die Tourigrinos vor uns, denen wir einfach folgten. Eine Einheimischer hat uns dann auf unseren Fehler hingewiesen. Sehr freundlich. 

In einem Wald spielte ein Mann Dudelsack. Und immer wieder liefen wir durchs Grüne am Fluss entlang. Sehr schön...

Nach O Porriño sind wir über einen Alternativweg am Fluss reingelaufen und konnten uns den Weg durch Vorstadt ersparen. 

Jetzt heißt es was essen, trinken und die Füße hochlegen. Das Ganze gerne im Schatten, da es heute ein heißer Tag ist. Eben im Restaurant von einer Einheimischen, die etwas deutsch konnte, angesprochen worden. Sie hat ein paar Jahre in der Schweiz gelebt und konnte etwas deutsch. Selbst wenn wir zu zweit unterwegs sind, kommen wir gut ins Gespräch mit anderen.

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Wechsel auf den Camino Portugues

Heute ging es mit Zug und Bus nach Valença in Portugal. Wir haben gestern entschieden auf den Camino Portugues zu wechseln. Der ist einfach und hat viele Unterkünfte. Kurze und einfache Strecken wären besser für mich nach dem Infekt, als die anspruchsvollen und langen Etappen auf dem Camino Invierno. 


Früh morgens ging es los und bereits zum Mittagessen saßen wir in Portugal bevor wir dann ins 4 km entfernte Tui nach Spanien auf dem Camino Portugues gelaufen sind.


Tui ist richtig schön! Es hat eine tolle Altstadt Mut vielen alten Gebäuden und kleinen Gassen. 


Wir schlenderten durch die Stadt und genossen das Bar- und Caféleben.

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Krank auf dem Camino Invierno

Holger hat bereits alles für die nächste Etappe vorbereitet. Es sollten 27 km mit 1000m hoch und 1000m runter sein und keine Verpflegung unterwegs. Wir hatten am Vortag abgesprochen, dass ich mit dem Taxi in den Ort fahre, in dem er ankommt und bereits in die Herberge gehe.


Allerdings ging es mir morgens so schlecht, dass mir all das sehr anstrengend erschien. Und Holger hatte kein gutes Gefühl dabei mich allein zu lassen. Also verlängerten wir unseren Aufenthalt in A Rúa um eine Nacht und ich ruhte mich weiter aus. 


Als wir draußen saßen, sahen wir eine Pilgerin. Kurze Zeit später kam sie nochmal vorbei. Sie sah suchend aus. Wir fragten sie, ob wir ihr helfen können, wir wären auch Pilger. Sie kam zu uns, erzählte uns ihre Geschichte und fing an zu weinen. Caroline, wie sie hieß, hat auf dem Camino Francés von dem Camino Invierno gehört und hat gewechselt, da es ihr auf den Francés zu voll wurde. Sie hat die Nacht davor in einer Herberge 1.5km weg vom Weg übernachtet und es war für sie ganz grauenvoll. Es war ein sehr kleiner Ort, mit vielen verlassenen Häusern und gefühlt keinen Einwohnern. Die Herberge war nicht besetzt und offen. Sie sollte lt. Anweisung ihre Daten eintragen und 10€ da lassen. Außer ihr war keiner sonst in der Herberge und sie fand es mega gruselig, sie hat kaum geschlafen. Am heutigen Tag hat sie eine Herberge in unserem Ort reserviert, aber dort war keiner und es ging niemand ans Telefon. Sie war verzweifelt und wusste nicht mehr weiter. Wir haben ihr vorgeschlagen in unserer Unterkunft zu übernachten, da gab es sicherlich genug Zimmer. Und so war es. Sie war mega happy ein Zimmer und eine Dusche für sich zu haben und war zusätzlich noch sehr dankbar für unsere Hinweise und Zuhören. 😊

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3. Tag auf dem Camino Invierno

Morgens ging es früh los. Alles hatte noch zu, also liefen wir ohne Frühstück los. In einem Ort ein paar Kilometer weiter sollte es eine Bar geben.

Es ging zuerst an der Straße entlang, nicht so schön...

Dann durch einen sehr kleinen Ort, der sehr verfallen aussah. Die Bar hatte leider geschlossen. Bei vielen der kleinen Orte auf den Caminos Invierno habe ich mich gefragt, ob da wirklich Menschen wohnen, weil alles so verlassen aussieht...

Dann kamen wir endlich in eine größere Ortschaft und die erste Bar in dem Vorort hatte lediglich Kaffee und ein paar Kekse. Besser als nichts. Dann waren wir in O Barco und direkt am Fluss hatte ein schönes Café geöffnet, in welchem wir lange und ausgiebig gefrühstückt haben.

Als wir uns dann wieder auf den Weg machten, gings mir immer schlechter. Wir hatten kaum noch Höhenmeter vor uns, dafür ging es viel an bzw. in der Nähe der Hauptstraße entlang. Eine schöne kurze Alternativroute war dabei und die andere leider aufgrund von Bauarbeiten gesperrt. 

Ich schleppte mich weiter, mir ging es nicht so gut. In unserem Zielort angekommen, hielten wir in der ersten Bar an. Es gab mal wieder Burger und es lief ein Album von Janis Joplin, die Besitzer hätten durchaus beim Woodstock mit dabei sein können. Irgendwie skurill...

Wir kamen kurz danach in unserer Unterkunft an. Ein schönes Haus direkt an einem Platz mir einer Kirche, die übrigens alle 15 Minuten die Glocken läuten ließ, außer nachts.

Ich duschte und legte mich ins Bett, da ich Fieber bekam. Holger besorgte mir zu trinken und zu essen und ich schlief früh ein.

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2. Tag auf dem Camino Invierno

Vom Hotel ging es nach einem Frühstück los und zwar gleich hoch. Lange liefen wir auf einem Schotterweg über Hügel und hatten eine wunderbare Aussicht. 

In Puente de Domingo Flórez gab es etwas zu essen und ich holte mir ein paar Medikamente in der Apotheke, der Husten und der Schnupfen wurden nämlich schlimmer. Danach ging es wieder hoch und es fiel mir echt schwer hochzulaufen... Der Infekt nahm mir die Kraft.

Wir liefen an den Bahnschienen (es fuhr kein Zug) entlang. Viel durch Feuer verbrannte Wälder, wo sich die ersten Bäume bereits erholten. Es war drückend warm und ich quälte mich als es jedes Mal wenn es steil hoch bzw. runter ging. Es ging immer am Fluss entlang und auf der anderen Seite waren immer wieder Industriebereiche, tlw. etwas laut. Doch insgesamt war es ein toller und abwechslungsreicher Weg!

Kurz vor unserem Tagesziel sprach uns ein älterer Einheimischer an und zeigte auf einen Zettel auf den etwas geschrieben stand. Trotz Übersetzung konnten wir nicht verstehen was es uns sagen wollte, irgendwas mit einem Sänger...

In dem Ort Sobradelo gab es nur eine Unterkunft. In einer Bar mit einem sehr lauten Fernseher (uns ist aufgefallen, dass in vielen Bars hier Fernseher laufen...), fragten wir nach einem Zimmer. Von Manuel, der in der Camino App als "freundlicher Wirt" bezeichnet wurde, wurden wir in ein anderes Gebäude gebracht. Das war ein Mehrfamilienhaus und Manuel hat dort in einer Wohnung mit mehreren Zimmern eine sehr spartanisch eingerichtete Herberge errichtet. Wir empfanden Manuel übrigens alles andere als freundlich, sondern eher störrisch und wortkarg.

In dem Zimmer, welches Manuel uns gab, standen vier Betten und zwei Nachtischschränke, mehr nicht. Das eine Bett wackelte stark. Wir fanden aber doch noch ein einigermaßen bequeme s Bett.

In der Bar gegenüber waren wir dann essen. Es gab keine große Auswahl, es gab Hamburger und Patatas Fritas. In der Bar war es sehr warm, leider gab es draußen keine Sitzmöglichkeiten und es war sehr laut, denn der Fernseher lief (schon wieder...) und sehr viele Einheimische sich dort trafen und ihr Feierabendbier tranken. Die Spanier sind nicht gerade für Ruhe und Stille bekannt...

Ich glaube an dem Abend/Nachmittag bekam ich etwas Fieber... Deshalb ging ich früh schlafen. 

In die Unterkunft kamen übrigens keine weiteren Pilger dazu und wir haben den ganzen Tag auch keine gesehen...

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1. Tag auf dem Camino Invierno

Heute früh ging es endlich auf dem Camino Invierno. Da wir vom Hostel starteten, mussten wir uns in Ponferrada erst zurecht finden. Wir trafen eine Italienerin, die ebenfalls für drei Tage den Invierno laufen wollte. Als wir uns wegen einer Unterführung nicht sicher waren, wo es lang geht, hat uns ein Einheimischer helfen wollen. Sehr nett.

Wir fanden den Weg, die Pfeile und die Wegweiser und schon ging es... hoch! Die Italienerin war schneller und wor ließen sie ziehen. Der Weg war total schön: sehr natürlich auf Schotter- bzw. schmalen Pfaden. Es gab viele Kirschbäume, die bereits reife Früchte trugen. Man konnte sich beim Vorbeigehen einfach einen Snack pflücken. Über Weinhügel ging es ganz schön raus und runter. Wir kamen durch witzige, kaum bewohnte Dörfer durch. Es standen dort viele wunderschön Steinhäuser, viele auch unbewohnt und vielmals verfallen. 

Der Weg machte einen Schlenker mich ordentlich Höhenmeter über das Dorf Villavieja, in dem sich auch eine Herberge befindet. Vorbei an einer Burg und imposanten Felsen ging es für uns allerdings weiter. 

In Borrenes entdeckten wir eine Möglichkeit zum Mittagessen. Eine Casa Rural gab es dort. Es gab eine Wurstplatte mit selbstgebackenem Brot und wir unterhielten uns (nur auf spanisch möglich) mit dem Wirt. Das Haus sah so einladend aus, dass wir am liebsten geblieben wären. Wir hatten gute 20km hinter uns und es wurde langsam deutlich wärmer. Ich fühlte mich auch nicht ganz so fit... Da wir aber 7km weiter bereits einen Unterkunft gebucht haben, gingen wir schweren Herzens weiter...

Na ja, ich ging nicht. Ich schleppte mich dahin... Ich war echt fertig, der Infekt machte sich bemerkbar. Es war heiß, die Sonne knallte, es gab kein Schatten und es ging nur berghoch.

Nach einem quälenden Weg mit vielen Pausen, erreichten wir uns Ziel, Las Médulas. Die dortige Attraktion, die roten Felsen, ragten hervor. Kurz vor dem gebuchten Hotel an der Straße, hielt an besorgter Einheimischer an und fragte, ob es uns gut geht und ob wir bereits eine Unterkunft haben. 

Im Hotel gab es erstmals ein Feierabendbier. Nach der Dusche und dem Auspacken wollten wir essen gehen. In dem kleinen Ort gab es zwar viele Lokalitäten, sie hatten aber alle geschlossen. Abendessen im Hotel gab es erst um 20.30 Uhr!!! Mit Chips und Oliven hielten wir uns übers Wasser. Als es Abendessen gab, verpufft das regelrecht im Magen. Wir hatten echt einen enormen Kalorienverbrauch an dem Tag.

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Nachwort Zum Camino Francés

Bevor ich hier zum Camino Invierno berichte, noch ein paar persönliche Gedanken und Beobachtungen zum Camino Francés:


- Obwohl wir zu zweit unterwegs waren, haben wir schnell, viele Kontakte knüpfen können


- Wir hatten beide den Eindruck, dass wir sehr schnell in die Pilger-Gemeinschaft aufgenommen wurden, obwohl wir gerade erst dazu gekommen sind und nicht lange bleiben wollten


- Der uns beiden bekannte Camino Spirit war deutlich spürbar 


- Wir fanden den Abschnitt León - Ponferrada nicht überlaufen, die Pilger verteilten sich gut


- spätestens ab Ponferrada wurde scheinbar die Herbergssituation etwas angespannter, eine Reservierung schien vom Vorteil zu sein

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Cruz de Ferro

5. Tag: Foncebadón - Ponferrada 

Heute stand die erste richtig lange Etappe an: über 27km und über 1000hm runter. 

Da wir uns den Sonnenaufgang am Cruz de Ferro anschauen wollten, sind wir bereits kurz nach 6 Uhr, im Dunkeln raus. Wir waren da nicht die Einzigen. Es waren 0°C! Da es aber bereits zu dämmern begann, war eine Lampe nicht notwendig. Bereits vom Hügel gleich nach der Herberge, sah der Sonnenaufgang super schön aus. Am Cruz de Ferro angekommen, war es schon relativ hell. Die ersten Pilger legten bereits ihre Steine ab. Die Tradition ist, dass man einen Stein von zu Hause mitnimmt und ihn dort ablegt. Das symbolisiert das Ablegen der seelischen Lasten. Es ist ein sehr emotionaler Ort und häufig bei den Pilgern mit Tränen verbunden. Es ist ein abgelegener Ort, an dem eine ganz besondere Atmosphäre herrscht...

Danach ging es über viele Berge bergab. Der Rasen war teilweise noch mit Reif überzogen und es war noch sehr frisch. 

Es war in der Herberge noch zu früh gewesen zu frühstücken, deswegen freuten wir uns sehr als plötzlich ein kleiner Campingwagen auftauchte, in dem Frühstück angeboten wurde. Wir tranken Kaffee, aßen eine Kleinigkeit und wärmten uns an dem Ofen. Mehrere Pilger, die wir bereits kannten, kamen vorbei. Holger ging mittlerweile nur noch als Jim durch, weil sich die Engländer den Namen besser merken konnten und wir ihnen bereits erzählten, dass wir in USA den Namen häufig bei Starbucks benutzt haben. Sehr lustig. 

Immer wieder trafen wir auch die Niederländer wieder. 

In El Acebo gab es noch ein ausgiebiges Frühstück in der Sonne auf einer Terrasse, bevor es dann noch weiter runter ging. Eine Frau verkaufte Kirschen, die überall schon reif waren. Ich stellte die These auf, dass es dort so viele Kirschen gibt, weil die Pilger die Kerne überall hinspucken. 

In Molinaseca gab's noch eine kleine Pause und wir verabschiedeten uns endgültig von den Niederländern. Der weitere Weg nach Ponferrada führte viel auf Asphalt und es wurde das erste Mal richtig warm. Am Ende waren es für uns über 28km und ich war ganz schön platt. An dem Tag machte sich der Infekt zum ersten Mal bemerkbar...

Etwas zu essen zu finden, war nicht so einfach, da vieles geschlossen hatte. Wir fanden ein thailändisches Restaurant, da es gut tat mal etwas anderes zu essen. 

Morgen wechseln wir auf den Camino Invierno. Es wird wieder eine lange Etappe sein und alle die wir auf den Francés kennengelernt haben, werden wir nicht mehr wieder sehen...

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Nach Foncebadón

4. Tag: Murias de Rechivaldo - Foncebadón 

Gestern hatten wir noch einen schönen Abend in netter internationaler Gesellschaft. Die beiden deutschen Hospitaleros waren sehr herzlich.

Eine Pilgerin hatte Geburtstag und es gab Schnaps für alle, einen Geburtstagsmuffin für das Geburtstagskind und ein Geburtstagssong von 20 Personen. 


Kurz vor 7 Uhr ging es wieder auf dem Weg. Es waren heute 7°C, aber windstill. Sobald die Sonne rauskam wurde es immer wärmer. 


In Santa Catalina gab es das erste Frühstück und wir trafen bekannte Pilger wieder. In El Ganso gab es das zweite Frühstück, da das erste regelrecht verpufft ist. In Rabanal gab es eine Bar mir Garten, Smoothies und erneut bekannten Pilgern. Schön chillig. 


Heute ging es fast den ganzen Tag bergauf, mal mehr, mal weniger. Es waren echt schöne Wege mit vielen blühenden Stauden. 


Kurz vor Foncebadón auf 1480m wurde es recht frisch, aber die Herberge war schon in Sicht. 


Jetzt ist mal wieder chillen und essen angesagt. Lt. Fitbit habe ich heute immerhin mehr als 3000 Kalorien verbrannt...

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Bei deutschen Hospitaleros

3. Tag: Hospital de Órbigo - Murias de Rechivaldo

Bei 5°C ging es wieder früh los. Heute standen knapp 23 km auf dem Programm und eine Etappe, die ich noch nicht kannte, da ich sie vor 5 Jahren aufgrund von Krankheit mit dem Bus zurück gelegt habe.

Einen Ort nach Hospital de Órbigo gab es erst mal ein sehr ordentliches Frühstück, da ich den Abend zuvor nichts gegessen habe (war vom Mittagessen noch so voll) und Hunger hatte.

Danach war die Stecke echt schön. 

Unterwegs gab es einen Donativo Stand mit viel erfrischendem Obst.

In Astorga gab es eine längere Pause mit Mittagessen. Viele Menschen waren in der Stadt. Es fanden Kommunionen statt und eine Prozession. Viele Menschen waren sehr schick gekleidet und flanierten durch die Stadt. Und dazwischen wir mit unseren Pilgerklamotten. 

Nach der längeren Mittagspause in Astorga ging es dann noch knapp 4km in unsere Herberge in Murias de Rechivaldo. Es wurde immer wärmer und die Sonne brannte etwas. Mein Körper (Füße und Bein) gaben mir eindeutige Signale der Überanstrengung. Morgen lasse ich einen Teil meines Gepäcks liefern und entlaste meinen Körper etwas. Die Etappe morgen wird nämlich deutlich bergiger.

Als wir in unserer heutigen Herberge ankamen waren wir freudig überrascht, dass uns keine Etagenbetten erwarteten, sondern Einzelbetten und sogar richtige Handtücher. Pilgerluxus!!!

Die Herberge wird betrieben von Ingo und Monika, zwei Deutschen Mitte 50, mit denen wir bereits nett plaudern konnten. Nachher gibt es noch ein gemeinsames Pilgermenü.

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Kurze Etappe nach Hospital De Órbigo

2. Tag: Villar de Mazarife - Hospital de Órbigo 

Die Nacht war eher typisch unruhig. Die Hunde bellten draußen gefühlt die ganze Nacht. Hab trotzdem lt. Tracker 7 Stunden netto geschlafen.


Ich wurde wieder früh wach, so dass es bereits kurz vor 7 Uhr losging. Draußen erwarteten uns 2°C!!!🥶


Es ging lange nur geradeaus an einer kaum befahrenen Straße entlang. Links und rechts nur Felder. Es zog sich etwas hin...


Die erste Bar kam erst nach 10km... Ich freute mich sehr über das Frühstück und den Kaffee. Es war eindeutig zu lang für mich ohne Frühstück...


An der Bar in einer Albergue gab es eine kurze Auseinandersetzung zwischen der Hospitalera und einem Pilger. Beide hatten scheinbar eine kurze Zündschnur und zusätzlich Verständigungsprobleme. Ich versuchte etwas zu helfen und zu übersetzen. Die Hospitaleros wirkten sehr gestresst. Die Hospitalera gestern in der Herberge ebenfalls. Die anderen Pilger erzählten, dass es für die Jahreszeit ungewöhnlich voll ist auf dem Camino Francés und tlw. die Herbergen nicht komplett belegt werden können, da es an Personal mangelt. Ich kann mir vorstellen, dass es für die Herbergsbesitzer das zweite Jahr in Folge sehr anstrengend ist, so viele Pilger zu versorgen...


Gestern in der Herberge gab es noch ein Menü mir mehreren anderen Pilgern. Wir haben uns nett unterhalten. 


Die Etappe war heute mit 15 km sehr kurz. Will meine Beine/Füße nicht zu sehr belasten. Übernachten in Hospital de Órbigo, in einem 4er Zimmer mit einem niederländischen Pärchen. 


Da der Nachmittag sehr lang ist, gab es bereits ein ausgiebiges Mittagessen und ein Nickerchen. Jetzt ist weiteres Chillen in der Sonne angesagt.

 

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Mal wieder auf dem Camino Francés

1. Tag: León - Villar de Mazarife:

Heute ging es früh los, bei 4°C. Ich war etwas verwundert, dass um kurz vor 7 Uhr schon so viele Pilger unterwegs waren... Irgendwie fand ich die vielen Pilger etwas nervig, viele mit kleinen Rucksäcken. 

Zuerst ging es relativ lange durch die Vororte von León, bis es dann auf eine Alternativroute abbog. 

Als ich 2018 das erste Mal auf dem Camino Francés unterwegs war, bin ich diese Alternativroute aufgrund der damaligen Umstände nicht gegangen. Stattdessen bin ich den offiziellen Weg, an einer Bundesstraße und durch ein großes Gewerbegebiet durch. Nicht so schön...

Heute habe ich mich dann doch für die Alternative entschieden, die war viel angenehmer. 

Die ersten Blumen blühten, Vögel zwitscherten und es waren dann weniger Pilger unterwegs. 

Zwischendurch kam dann doch etwas Regen und irgendwann kam der neue Poncho raus. In der Sonne ist es angenehm, der Wind jedoch nicht...

Am der Albergue de Jesus in Villar de Mazarife waren wir fast die ersten. Haben ein Vierer-Zimmer bekommen. In meine Pilger-Routine muss ich noch reinkommen... Brauche noch deutlich mehr Zeit für alles...

Der Zehnagel ist heute abgefallen, war nur eine Frage der Zeit... Irgendwie ist aber nicht der ganze Nagel ab. Das ist gut, gibt mir Hoffnung, dass er doch noch nachwächst. 

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Kurz davor...

Camino de Invierno 2 - 11. Etappe

Da wir uns gestern im Supermarkt Frühstück geholt haben, gab's erstmal in der Unterkunft Tortilla und frischen Kaffee von der Tanke.


Unser frühes Aufbrechen wurde mit einem wunderschönen Sonnenaufgang belohnt.

Die Wege waren heute sehr malerisch und erneut haben wir kaum Pilger getroffen. 


In einem kleinen Ort hat jemand in dem Vorraum seines Hauses einen Raum mit einem Kaffee- und Snackautomaten, Tischen und Stühlen eingerichtet. Richtig gemütlich. Dort haben wir unser Mittagessen verdrückt. Diesmal hatten wir Baguette mit Käse und Salami dabei, weil es heute unterwegs wieder nichts gab.

In einem Dorf kamen wir nicht weiter, da wir einer Kuhherde den Vortritt lassen mussten.

Dann waren wir in Lalín und mussten zu unserer Unterkunft noch ganz schön lang durch die Stadt laufen. Meine Füße taten weh und ich wollte endlich ankommen. Kurz vor der Unterkunft genehmigten wir uns noch das Feierabend Bier.


Nach dem Duschen stand heute wieder Wäsche an. Danach einkaufen im Supermarkt. Dort entdeckten wir auch eine eher ungewöhnliche Schaufensterdekoration... 

Wir beschlossen uns in der Küche etwas warm zu machen und hofften dort anderen Pilgern zu begegnen. In Lalín kommen nämlich die Pilger von der Via de la Plata und dem Camino Sonobres rauf.

Wir trafen zwei Pilger aus Dänemark, die ihren 1. Camino liefen. Sie waren ganz schön platt und erzählten uns, dass sie 5 Stunden ohne Frühstück laufen mussten, da es nichts auf dem Weg gab...


Ansonsten gab es keinen weiteren Pilgeraustausch und wir gingen schlafen.

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Camino de Invierno 2 - 10. Etappe

Heute ging es etwas später los, weil es etwas später Frühstück im Hotel gab. Dabei trafen wir Claude wieder.

Zum Frühstück gab es Schinken und Käse. Darüber haben wir uns sehr gefreut, da es normalerweise nur Marmelade gibt. Holger hat 8 Toasts gegessen!!! Bei ihm gab es allerdings zum Abendessen nichts mehr.


Danach ging es hoch auf einen Berg den Monte Faro mit 1187m. Zuerst war es noch nicht steil, aber dem nächsten Dorf allerdings schon. Da es auf 15 km keine Verpflegung gab, hatten wir zusätzlich wieder mehr zu tragen. 😑

In dem letzten Dorf vor dem Berg gab es die letzte Bar. Dort saßen ein Pärchen und ein Pilger, den wir bereits am Tag davor in Monforte gesehen haben. Da man hier nicht so viele Pilger sieht, bleiben sie einen in Erinnerung. 

Es ging dann steil hoch und wir trennten uns, damit Holger in seiner (schnelleren) Geschwindigkeit laufen konnte. Langsam, Schritt für Schritt ging es hoch. Zwischendurch überholte mich ein spanischer Pilger, der deutlich schneller unterwegs war.

Relativ weit oben bin ich nicht dem offiziellen Weg gelaufen, sondern weinen anderen. Ich hab nämlich gesehen, dass ich dadurch eine Sehenswürdigkeit mitnehme. Kurze Zeit später, genoss ich eine wunderbare Aussicht.

Danach stand wie aus dem Nichts eine Madonna Statue mit Steintreppen vor mir. Irgendwie unwirklich im Nichts. Es gab einen Brunnen aus dem ich trank. Das Wasser schien Quellwasser zu sein, denn es war nicht gechlort. Ich ging die Treppen hoch, es war nochmals mühsam. Dann stand ich vor dem Ermita do Faro. Dort wartete Holger bereits auf mich.

Bei ihm war Hubert aus Österreich und mit Raffa (den Pilger der mich überholt hat) ist Holger wohl das letzte Stück zum Berg hochgelaufen.

Wir gingen dann zusammen zum Mirador und genossen die Aussicht. 

Danach gings wieder runter vom Berg, teilweise steil. Es wurde immer wärmer und mühsamer. 

Es gab immer mehr Landwirtschaft und Viehzucht. Es roch ganz schön nach Kuh.🤭

In der ersten Bar machten wir halt, das Pärchen vom Morgen überholte uns.

In der Bar war jede Menge los, da Siesta war.

Nach einer längeren, chilligien Pause ging es weiter.

Wir kamen in unserer Unterkunft und es gab als erstes ein gekühltes Bier!

Es blieb nicht bei dem einen Bier... Claude kam und setzte sich zu uns, das spanische Pilgerpaar ebenfalls und Hubert.

Hubert war bereits seit 11 Wochen unterwegs und erzählte uns schöne Geschichten, wie er zum Beispiel in Frankreich auf einem Camino einen Einheimischen nach Wasser gefragt hat und dieser hat ihn zu sich nach Hause eingeladen, mit ihm gegessen und ihn bei sich übernachten lassen. Oder eine Frau, die ihm seinen Einkäufe gab, als es weit und breit keine Möglichkeit zum Einkaufen gab.


Irgendwann gingen wir endlich duschen und zu dem winzigen Supermarkt, um uns Verpflegung für den nächsten Tag zu holen, da es unterwegs wieder nichts gab.

Wir suchten eine Bar zum Abendessen, es gab allerdings nur eine. Und dort hatten wir das bisher schlechteste und teuerste Essen des Caminos. Ich hatte Nudelsalat mit Thunfisch und Holger Fleisch (bestand hauptsächlich aus Knochen) mit Kartoffeln und Soße. Na ja, wir sind einigermaßen satt geworden...🤷‍♀️

Zurück in der Unterkunft haben wir uns zu Hubert gesetzt und Holger, der doch noch etwas Hunger hatte, freute sich über ein paar Brote und Snacks, die zum Bier gereicht wurden.😃

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Camino de Invierno 2 - 9. Etappe

Morgens gab es Frühstück zum selbst herrichten. Wir trafen dabei einen italienischen Pilger, der jeden Tag ca. 50 km läuft. Krass... Er war sehr unterhaltsam und hat viel erzählt, z.B. dass er den Camino Francés in 19 Tagen (ich in 31 Tagen) gemacht hat. Er war etwas durchgeknallt...
Die Hausherrin hat uns einen Mirardor empfohlen und den haben wir am Morgen als erstes angesteuert, es war kein großer Umweg und es hat sich gelohnt, da wir direkt auf eine schöne Schleife des Muñio schauen konnten. 

Irgendwann ging es runter, immer steiler bis zum Fluss runter. Der italienische Pilger überholte uns und war schnell weg und spurtete auf der anderen Seite des Flusses wieder hoch.

Die Bar, die da sein sollte, war nicht da... Wir hatten noch etwas Obst vom Frühstück und ein kleines Küchlein. Wir aßen alles auf und bestiegen den Weg auf die Weinberge hoch. Es war mega steil, voll anstrengend und es hörte nicht auf... 


Irgendwann wurde es besser und wir kamen in Chantada an. Dort genehmigen wir uns ein Menu del Día in einem Restaurant. Es war mega lecker. Während wir auf der Terrasse saßen füllte dich das Lokal immer mehr mit Einheimischen. Wir waren die einzigen Pilger, schmutzig und stinkend. Als wir rausgingen, richteten sich alle Blicke auf uns.😆

Im Supermarkt besorgten wir uns Wasser und etwas kleines für den Abend, wir wollten nicht nochmal groß essen.

Die letzten Kilometer zur Unterkunft zogen sich hin. Durch die lange Mittagspause war es schon spät und es wurde immer heißer... Kurz vor dem Hotel gab es den Wegstein, der uns weniger als 100km verzeichnete. D.h. wir hatten bereits über 160km hinter uns!

Der Hotelbesitzer überraschte uns damit, dass er deutsch konnte. 

Nach einem Feierabend Bier gings zum Duschen und dann war wieder chillen angesagt.

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Camino de Invierno 2 - 8. Etappe

In der Nacht hatte ich dolle Kopfschmerzen, wahrscheinlich vom vielen Wein... Ich konnte nicht so gut schlafen und hab eine Ibu genommen. 

Morgens waren wir happy, dass wir uns leckere Sachen für das Frühstück besorgt haben. 

Danach ging es wieder auf dem Weg, wo wir nach 2km bemerkt haben, dass wir unser Mittagessen im Kühlschrank in der Herberge vergessen haben. So was blödes... Unterwegs gab es nämlich nichts. Erst in unserer Unterkunft in 16km. Zurücklaufen wollten wir nicht, also halt ohne Mittagessen. 

Der Weg führte länger durch die Vororte von Monforte heraus, wurde dann aber sehr schön und anstrengend. Es gibt nämlich auf unbefestigten und steinigen Waldwegen hoch. Immer wieder umzingelten uns Mücken und Fliegen, echt nervig...

Es war mühsam und ich schleppte mich etwas durch...

Irgendwann haben wir die 16 km geschafft und wir waren in einer sehr schönen Unterkunft, die aus drei alten Steinhäusern bestand. 

Zu Beginn (fast schon Tradition) gab es das Feierabend Bier. Dabei lernten wir einen Mann kennen, der ebenfalls aus Hannover kommt und vor über 20 Jahren nach Spanien ausgewandert ist. Er ist im Sanitärbereich tätig. Lange hat er in Südspanien gelebt, ist jetzt vor kurzem nach Galicien gezogen, da ihm die Landschaft so gefällt und es nicht so heiß ist wie im Süden.

Nach dem Duschen gab es erstmal lecker zu essen, da wir ganz schön Hunger hatten. Danach haben wir mal wieder geschlafen, oder gechillt. 

Abends ab 21 Uhr gab es Abendessen und das haben wir auch noch mitgenommen, da wir wussten, dass es am nächsten Tag wieder anstrengend wird und unterwegs mal wieder Versorgungslücken gibt.

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Camino de Invierno 2 - 7. Etappe

In der Casa Pacita, in der wir übernachtet haben, gab es Frühstück zum selbst herrichten. Nach etwas Toastbrot mit Marmelade und Kaffee ging es früh los. Und zwar gleich nur hoch...

Dir Landschaft war wunderschön und es war total ruhig, da wir fernab von größeren Orten und Verkehr waren.

In dem nächsten größeren Ort wollten wir uns ein zweites Frühstück genehmigen, sowie Verpflegung für unterwegs mitnehmen.

Das eine Lokal hatte allerdings geschlossen, ein anderes hatte lediglich Donuts. In dem letzten Lokal wurde uns Brot mit Butter angeboten. Na ja, besser als nichts... Gegenüber beim Bäcker gab es nur Brot, also haben wir ein kleines noch für unterwegs mitgenommen.

Unterwegs begegneten wir mehreren Jägern mit Jagdhunden und hörten teilweise die Schüsse. Der Weg war zwar herausfordernd, aber super schön. Unterwegs gab es eine Banane, Mandarinen und trockenes Brot.😆

In Monforte de Lemos angekommen hatten wir ordentlich Hunger. Dort gab es eine Pulperia, die um 14 Uhr ordentlich mit Einheimischen gefüllt war. Der Pulpo kochte bereits in einem großen Topf. Wir bestellten Pulpo, Croquetas, und Wein. Es war mega lecker! Wir haben alles weggespachtelt und uns danach noch einen mächtigen Käsekuchen gegönnt. Gut gelaunt und gesättigt sind wir dann in die Herberge. 

Heute stand Wäsche an, die in der Sonne und Wärme sehr schnell getrocknet ist. 

Im Supermarkt besorgten wir uns noch eine Kleinigkeit für den Abend, was zum Frühstück und Verpflegung für den Weg. Denn am nächsten Tag war 16 km wieder mal keine Gelegenheit etwas zu besorgen. 

In der ganzen Herberge waren wir insgesamt 3 Pilger, wobei der dritte Pilger mit dem Fahrrad unterwegs war.

Wir chillten abends, tranken etwas Bier und sind wieder früh ins Bett. Pilgern macht hungrig und müde...

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Camino de Invierno 2 - 6. Etappe

Heute früh wurden wir von den Hühnern im Haus gegenüber geweckt. 

In dem Apartment gab es kein Frühstück und da es in dem Ort ebenfalls nichts gab, sind wir ohne Frühstück los. Oder besser gesagt: ich habe eine Banane gegessen. 

Es war noch nicht ganz hell als wir kurz vor 8 Uhr los sind. Aktuell geht hier die Sonne erst gegen halb neun auf.

Es war ganz schön kühl und windig unterwegs. Es ging wieder etwas auf und ab, u.a vorbei an einer alten Burg.

In einem Vorort vor Quiroga bellte uns ein Hund aus der Entfernung an, ein anderer kam angetrottet, ohne aggressiv zu wirken. Er ging auf Holger zu und es sah aus als würde er schnüffeln wollen und dann biss er zu! Gott sei dank nicht doll, er hat nur gekniffen, wir ging trotzdem beide mit einem kleinen Schrecken davon.

In Quiroga, 7km später, gab es dann das langersehnte Frühstück. Ich hatte schon mächtig Hunger.

In einem Supermarkt füllen wir unsere Wasservorräte auf und kauften etwas Verpflegung. Bis zu unserer Unterkunft sollte es nichts mehr geben.

Nach Quiroga und Son Clodio ging es bergauf. Immer stetig bergauf. Die Hügel um uns herum waren ganz schön kahlgerodet und die wenigen Bäume wirkten verbrannt. Die Sonne knallte ordentlich und es gab kaum Schatten. Es war etwas mühsam... 

Teilweise veränderte sich plötzlich die Vegetation und wir waren plötzlich im Wald, bevor wir wieder in die Ödnis kamen. Alles in einem hatten wir eine traumhafte Aussicht.

Kurz bevor wir in unserer Unterkunft ankamen, überquerten wir noch eine schöne romanische Brücke.

In der Unterkunft gab es erstmal ein Feierabend Bier, mit einem sehr schmusebedürftigen Hund.

Wir sind heute die einzigen Gäste und morgen ist die Pension aber ausgebucht. 

Abends gab es lecker Kotelett, mit Pommes und Salat.

Satt und nach 23km und vielen Höhenmetern freuen wir uns auf den wohlverdienten Schlaf.

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Camino de Invierno 2 - 5. Etappe

Die Nacht war richtig gut, richtig gut geschlafen. 

Vom Café in dem wir heute gefrühstückt haben, haben wir uns noch Baguette für den Weg mitgenommen. 

Heute stand eine längere Etappe ohne Verpflegungsstellen an, mit vielen Höhenmetern. Ich hab deshalb ein Teil meines Gepäcks mit dem Taxi geschickt. Somit war mein Rucksack voll mit Wasser und Verletzung.

Der Weg führte heute viel auf Asphalt, auf Straßen mit kaum Verkehr. 

Wir genossen die schöne Landschaft. 

Ein Pilger überholte uns und bei einer Pilgeroase trafen wir ihn wieder. Er kam aus Südtirol und war bestimmt bereits ü70.

Der Weg war sehr schön, teilweise ging es steil bergab. Wir haben uns gefragt, wie wenige Menschen in den winzigen Dörfern wohl wohnen.

Wir haben für heute ein Apartment gebucht und die Besitzerin hat uns ein paar Dinge eingekauft, da es hier im Ort nichts gibt. Es gab Spaghetti Bolognese, leider ohne Gewürze... Egal, Hauptsache nahrhaft.

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Camino de Invierno 2 - 4. Etappe

Die Nacht war sehr unruhig. Im Kebab Laden war jede Menge los, das Bett war zu klein und zu hart und ich hatte Rückenschmerzen. Ich konnte deswegen nicht schlafen und wusste nicht wie ich liegen sollte. Hab dann eine Ibu genommen und konnte endlich einschlafen.


Morgens sind wir dann erstmal frühstücken gegangen und haben uns dann auf dem Weg gemacht. Johnny, der englische Pilger, hat uns auf eine Alternative hingewiesen. Und da wir noch aus Mai den Weg nach A Rúa als sehr unangenehm in Erinnerung hatten, sind wir auf die Alternative. Der offizielle Weg verläuft nämlich direkt neben einer Hauptstraße, die stark befahren ist.

Wir haben den Fluss in O Barco überquert und wurden gleich von einem Einheimischen darauf hingewiesen, dass der Camino auf der anderen Seite verläuft.🤭

Die Alternativroute war viel, viel angenehmer, grün und ruhig.

In dem letzten Dorf vor der erneuten Überquerung des Flusses trafen wir die vier spanische Pilger wieder, die wir bereits an unserem ersten Abend in Borrenes gesehen habe. Über eine wackelige Hängebrücke ging es wieder zurück auf die andere Seite des Flusses.


Nachdem wir etwas in der Nähe der Straße gelaufen sind, gab es eine ausgewiesene Variante, die nicht an der Straße führte. Das war neu, denn im Mai gab es das noch nicht. Es ging knackig hoch, danach gab es aber eine herrliche Aussicht.

In A Rúa angekommen, gingen wir erneut zu der uns bereits bekannten Pension. Nach dem obligatorischen Duschen gingen wir in ein Restaurant welches ein Tagesmenü angeboten hatte. Es gab Linseneintopf, Fisch und Eis. Zusammen mit Cola, Wasser und Kaffee hat das Menü 12€ p.P. gekostet und wir waren richtig pappsatt. 

Danach waren wir unsere Wäsche waschen, einkaufen und haben den Abend mit Salat, Snacks und Bier draußen verbracht.😃

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Camino de Invierno 2 - 3. Etappe

Die Nacht in der Herberge war eher unruhig. Holger schlief über mir und an einer Stelle knarschte  das Holzbettgestell. Ich hab mir vorgestellt, wie das Bett zusammenbricht und Holger auf mich drauffällt, dadurch konnte ich erst recht nicht wieder einschlafen. Irgendwann klappte es doch. 

Die Nacht war allerdings um kurz nach 5 Uhr vorbei als die ersten Pilger aufgestanden sind. Wir haben uns Zeit gelassen. Denn die Sonne geht hier erst nach 8 Uhr auf und es war noch dunkel.

Um 7 Uhr verließen wir dann die Herberge und gingen frühstücken. Danach folgten wir den bekannten Weg aus Puente de Domingo Flórez heraus und hatten einen sehr schönen Sonnenaufgang am Fluss.

Weiter ging es am Fluss entlang, an den verbrannten Wald, der immer grüner wurde. 

Wir begegneten einem spanischen Pilgerpaar und wanderten wieder über kleine Dörfer, die wie verlassen wirkten.

In Sobradelo, wo wir letztes Mal übernachtet haben, machten wir eine längere Pause. Dort trafen wir Claude, der ganz schön fertig war von dem ständigen auf und ab, sich aber lachend ein Bier bestellte (um 10.30 Uhr...). Das spanische Pilgerpaar trank ebenfalls Bier und Wein. Ok...

Nach einen Snack mit Kaffee (ohne Alkohol) ging es weiter, immer am Fluss entlang. 

In O Barco angekommen, gab es erstmal die Feierabend Coke. Danach checkten wir im Hotel ein, duschten und machten Erledigung für den nächsten Tag.

Gegenüber vom Hotel gab es einen Kebab Laden, der bereits um 18 Uhr aufmachte. Dort gab es dann Abendessen, denn sonst hätten wir wieder bis mind. 20 Uhr warten müssen...


Danach machten wir noch einen kleinen Spaziergang am Fluss und genossen den Ausblick.

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Camino de Invierno 2 - 2. Etappe

Während es draußen um 8 Uhr dämmerte, gingen wir los. Wir trafen den ersten Pilger, den wir später am Tag noch etwas besser kennengelernt haben.

Zuerst gingen wir noch kurz an der Straße entlang und dann fast immer auf Naturwegen. Die ganze Zeit ging es dabei bergauf. Die Sonne kam langsam über die Berge und überall gab es alte Maronenbäume, die ordentlich Früchte trugen.

In Las Médulas war (mal wieder) außer dem Hotel nichts geöffnet und so frühstückten wir dort. Dem Pilger haben wir darauf hingewiesen, dass nur dieses Hotel geöffnet hat. Er ist ebenfalls dort zum Frühstück eingekehrt. Zwei andere Pilger kamen aus dem Hotel und unser Pilger hat sich mit ihnen auf französisch unterhalten.

Später sprach ich ihn an. In einem Mix aus Französisch und Spanisch erfuhr ich von ihm, dass er Claude hieß und in Villavieja übernachtet hat. Zusammen mit einem Engländer und zwei Spaniern. Er geht nach Puente de Domingo Flórez und will in der Casa Rosa übernachten, genau wie die anderen drei Pilger und wie wir. 


Nach dem Ort ging es noch etwas hoch und wir genossen den Ausblick auf das UNESCO-Welterbe Las Médulas. Sie war die wichtigste Goldmine des Römischen Reiches. 

Danach bot sich uns ein schöner Ausblick auf Berge und den Fluss Sil. Es ging die ganze Zeit bergab, teilweise durch schöne Kiefernwälder. 


In Puente de Domingo Flórez angekommen, hatten wir mächtig Hunger und verdrückten erst mal ein ordentliches Bocadillo. 


Danach ging es zu unserer Unterkunft der Casa Rosa. Eine kleine Herberge mit lediglich 8 Plätzen auf Spendenbasis. Der Herbergsvater empfing uns und erzählte uns, dass er, seine Frau und die beiden Kinder aus Lettland sind und vor drei Jahren nach Spanien ausgewandert sind um eine Herberge zu eröffnen. Die beiden sind das erste Mal 2018 den Camino Francés gelaufen und waren total begeistert. Ein Jahr später sind sie nochmal mit den Kinder den Camino gelaufen und dann 2020 ausgewandert. Eine schöne Geschichte, wie der Camino das Leben verändern kann...


Später hatte ich noch ein richtig schönes tiefgründiges Gespräch mit dem Herbergsvater, zwei Pilger unter sich...


In der Herberge trafen wir Claude wieder, den Engländer Johnny und vier weitere spanische Pilger. Die Herberge war ausgebucht, das kam wohl nicht so häufig vor.


Nachmittags waren wir mit Claude und Johnny in der Bar um die Ecke. Abendessen gab es leider erst um 20 Uhr. Wir traken Bier und klönten etwas. Claude kommt aus Nantes und hat dort eine kleine Herberge. Ich schätze ihn auf ü70, er ist fit und ist bereits mehrere Caminos gelaufen. Johnny kommt aus England, Ende zwanzig und ist letztes Jahr mit seiner Freundin den Camino Portugues gelaufen und beide waren total begeistert. Jetzt läuft er nun zum ersten Mal einen Camino alleine.


Pünktlich um 20 Uhr bestellten wir das Abendessen: Hamburger und Pommes. Um 20:40 Uhr wurden sie dann serviert und wir waren schon ganz schön hungrig. Direkt danach gings ins Bett, da wir alle ganz schön müde waren.


Schön war es Pilger zu treffen und etwas von dem Pilgerspirit zu spüren. Schön war es auch diese besondere Herberge gefunden zu haben, mit diesen besonderen Besitzern.

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Camino de Inviero 2ter Versuch

Nachdem im Mai wir den Camino de Invierno in A Rúa aufgrund von Krankheit abbrechen mussten, ging es heute wieder vor vorne los.

Morgens ging es von Oviedo mit dem Bus 3 Stunden lang nach Ponferrada. 

Ich war happy, dass es mir gut ging, denn am vorherigen Tag hatte ich den Eindruck, dass ich krank werde. Die letzten Monate waren sehr kräftezehrend und häufig kommt es dann vor, dass das Immunsystem schlapp macht, wenn man etwas mehr zur Ruhe kommt...

Mit dem Bus ging es durch eine wunderschöne Berglandschaft, den Parque Natural de Babia y Luna. Wie ich gesehen habe, geht da auch der Camino San Salvador, von León bis Oviedo. Holger und ich überlegen den nächstes Jahr in Verbindung mit dem Camino Primitivo zu laufen.


In Ponferrada haben wir erstmal etwas zu Mittag gegessen und schon ging es auf dem bekannten Weg auf dem Camino de Invierno los.

Die Landschaft wirkte bereits sehr herbstlich. Während es im Mai strahlend grün war, kamen jetzt viele herbstliche Farben mit dazu. Wunderschön!

Gleichzeitig war es sehr, sehr warm. Da wir erst Mittags losgelaufen sind, war es schnell warm. Später im Verlauf des Weges waren es 30°C! Das hat den Weg umso anstrengender gemacht. Es ging schon etwas rauf und runter. Der Rucksack fühlte sich nach einer Weile schwer an und so ganz fit und voller Kraft fühlte ich mich nicht...

Den anstrengenden Anzweig nach Villavieja habe ich mir erspart. Der ist zwar wunderschön, aber ich hatte nicht so viel Kraft. Holger hat den Abzweig genommen und ich die Abkürzung, die auch etwas steil, dafür aber kurz war.

In Borrenes angekommen, habe ich unser Zimmer bezogen. Holger kam dann einige Zeit später und berichtete, dass der Aufstieg zur Villavieja wirklich sehr anstrengend bei der Hitze war.

Abends verbrachten wir in dem Garten der Unterkunft bei Bier und leckerem Essen. Von der Hausdame bekamen wir einen kleinen Pfeilanhänger für unseren Rucksack. Sehr süß!

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5. Tag auf dem Camino Portugues

Heute früh wurde es schnell voller auf dem Weg, teilweise mit größeren Gruppen, die scheinbar partymäßig unterwegs waren... 🤨

Es ging wieder viel durchs Grüne und kleinere Ortschaften durch. 

In Padrón gab's als kleinen Mittagssnack Pimientos de Padrón und Schweineohren (die haben wir nicht gegessen 🤮).

Zum Ende hin ging es durch ein Gewerbegebiet, direkt an der Hauptstraße. Das ist immer nicht so schön... Der Weg wechselte allerdings weg von der Hauptstraße in winzige, ruhige Ortschaften, bis wir an unserer Herberge O Lagar de Jesús angekommen sind. Die schönste Herberge, die ich jemals gesehen habe. Ein über 100 Jahre altes Steinhaus völlig renoviert, mit einem großen Grundstück. Traumhaft!

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4. Tag auf dem Camino Portugues

Gestern flanierten wir und chillten bei 28°C lange in der Altstadt von Pontevedra. Die Stadt ist richtig schön!

Morgens wurde ich früh wach und war diesmal lange die Einzige, alle anderen schliefen noch. Wir machten uns früh auf, denn es sollte ein heißer Tag werden.

Zuerst ging es durch die Altstadt von Pontevedra. In dem Boden sind blaue Lichter eingelassen, die den Pilgern den Weg weisen. Da es noch dämmrig war, konnten wir sie gut sehen. 

Es ging lange durch typisch galicische Wälder. Saftig grün, feucht und mosig.

Später an vielen Weinstöckern vorbei bis wir Caldas de Reis errichteten, unser Ziel für heute.

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3. Tag auf dem Camino Portugues

Gestern abend hatten wir einige interessante Gespräche. 

U.a. mit einem 82 Jahre alten Spanier, der seit den 50er Jahren in Amerika wohnt. Er ist bereits 9 Mal auf Caminos unterwegs gewesen. Er war total offen und hat sich mit vielen Pilgern unterhalten. Beim gemeinsamen Abendessen saßen wir mit einem Italiener und zwei Brasilianern zusammen. Dann kamen noch 3 deutsche Mädels dazu, die erst kurz nach 18 Uhr angekommen sind. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich noch, dass sie scheinbar einen sehr langen Wandertag hatten. Beim Abendessen stellte sich heraus, dass sie Taxi gefahren sind. Den ganzen Tag haben sie in O Porriño entweder die Bushaltestelle gesucht, oder auf den Bus gewartet, der nicht kam. Deswegen haben sie dann das Taxi genommen. Sie hatten keine Lust zu laufen. Dann haben sie sich noch darüber aufgeregt, dass so viele Menschen in Spanien kein Englisch sprechen. Es ist doch immerhin eine universelle Sprache. Auf die Idee selbst spanisch zu sprechen sind sie scheinbar aber nicht gekommen. 


Heute früh gab es Frühstück in der Herberge und als wir losgelaufen sind haben wir viel über Menschen wie den älteren Spanier und Menschen wie die drei Mädels gesprochen und sind vom Weg abgekommen. Dann mussten wor erstmal ein Stück zurücklaufen. 

Zuerst ging es schön durch den Wald und dann waren wir in Arcade, wo es das zweite kleine Frühstück gab. Dann kamen die ganzen Pilgerhorden und wir liefen gefühlt im Entenschritt durch die Stadt. Die ganzen Pilger und der Verkehrslärm machten mich fertig. 

Als wir über ein schöne alte Steinbrücke liefen, kam uns ein Bus und mehrere Autos entgegen, dabei war es da total eng! Wir mussten unsere Rucksäcke auf die Brüstung stellen, damit alles passte. 

Auf der anderen Seite der Stadt ging es hoch über die Altstadt und auf einmal packte es mich und ich ging richtig schnell. Auf einmal war meine Engergie wieder da!

Es ging dann länger über schöne steinige Waldwege hoch und ich überholte alle Tourigrinos. Es waren einfach zu viele und sie waren mir zu laut.

Es wurde wieder sehr heiß, aber da wir die meiste Zeit unter Bäumen liefen, war es ganz erträglich. 

Kurz vor Pontevedra wurde ich allerdings doch ganz schön platt und musste verlangsamen.

Nach dem Duschen und auspacken gab es dann erstmal ein Nickerchen. 

Die schöne Altstadt von Pontevedra haben wir bereits erkundet und sitzen jetzt an einem schönen Platz im Schatten bei 28°C und chillen bei kühlen Getränken.

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2. Tag auf dem Camino Portugues

Ich bin heute um kurz nach 5 sehr erholt aufgewacht. Hab echt super geschlafen, trotz des großen Raumes mit 48 Menschen. Das lag u.a. daran, dass die Betten super angeordnet waren, einen Vorhang hatten und die Matratze total bequem war.

Ich weckte Holger, der übrigens mittelbegeistert davon war.

Ich dachte, dass ich um diese Zeit (wie normalerweise auch) allein sein werde, aber dem war nicht so. Die ersten Pilger waren im Bad bereits fertig und kurz nachdem ich ins Bad ging war es auch voll. 

Kurz nach 6 Uhr gingen wir los. Um die Ecke haben wir am Tag zuvor ein Café entdeckt, welches bereits ab 6 Uhr Frühstück anbot. Als wir um 6.10 Uhr davor standen, hatte es noch zu. Als wir gerade wieder gehen wollten, kam der Besitzer ganz entspannt rein. Nun ja, wir freuten uns über frische Croissants und leckeren Kaffee.


Der Weg ging dann an der Hauptstraße aus der Stadt raus. An der einen Stelle, war der offizielle Weg gesperrt, es gab aber keinen Hinweis auf eine Umleitung. Wir mussten an einer gefährlichen Kurve die Straße überqueren, haben dann aber den Weg wiedergefunden. Es ging weiter auf Nebenwegen durch bewohnte Vororte raus. Immer wieder wechselten kleine Orte, viel Naturwege gab es heute nicht, dafür viel Asphalt...

Morgens war es nicht kalt, aber frisch. Wir waren relativ allein unterwegs. 

Bei der zweiten Frühstückspause holten uns aber die Gruppen der brasilianischen Tourigrinos ein und der Laden war richtig voll. Die Tourigrinos triggern mich echt, die sind sooo laut und zerstören die Ruhe...

In Redondela, ca. 4 km vor unserer Herberge, haben wir eine ausgiebige Pause gemacht. Die Tourigrinos waren ebenfalls da und zwei Pilger auf Pferden. Hab schon davon gehört, gesehen bisher aber noch nicht.

Als wir dann durch sie kleine Altstadt von Redondela liefen, waren auf einmal richtig viele Pilger da! Es staute sich regelrecht in einer kleinen Gasse! Krass!

Später verlief es sich wieder mehr und immer mehr Pilger verschwanden in ihren Unterkünften. Dafür gab es viele Baustellen voller Baulärm und sehr viel Verkehr. Ich war froh als wir wieder raus waren aus der Stadt.

Unsere heutige Herberge liegt zwar auch an einer Straße, aber es geht. Ich war schon vor 4 Jahren hier und die deutschsprachige Herbergsbesitzerin konnte sich an mich erinnern. Wir chillen gerade im Garten unter Orangenbäumen (hoffentlich fällt keine herunter...) und nachher gibt es noch ein gemeinsames Abendessen.

Die nächsten Etappen sind schon fest und fast alle Herbergen gebucht, es wird nämlich voll auf den letzten Kilometern.

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1. Tag auf dem Camino Portugues

Durch Tui heute früh rauszulaufen war echt schön. Tui ist eine Stadt mit einem großen Altstadtkern, voll mit alten pittoresken Gebäuden und kleinen Gassen. 

Kaum waren wir aus der Altstadt raus, waren wir auch schon im Grünen. Häufig ist es so, dass man noch durch irgendwelche Vororte muss, bevor man einen schöneren Weg geht. Aber nicht heute, wir waren gleich in einem saftig grünen, galicischen Wald. Und die Pilgerzahlen waren auch noch überschaubar. 

Es ging dann teilweise an der Straße entlang, doch immer wieder im Grünen. Teilweise stiegen die Pilgerzahlen dann doch enorm. Gruppenweise Tourigrinos, die laut quatschten und sich teilweise die Muschel um den Hals gehängt haben. 

An einer Stelle haben wir den Hinweispfeil nicht gesehen, genauso wie die Tourigrinos vor uns, denen wir einfach folgten. Eine Einheimischer hat uns dann auf unseren Fehler hingewiesen. Sehr freundlich. 

In einem Wald spielte ein Mann Dudelsack. Und immer wieder liefen wir durchs Grüne am Fluss entlang. Sehr schön...

Nach O Porriño sind wir über einen Alternativweg am Fluss reingelaufen und konnten uns den Weg durch Vorstadt ersparen. 

Jetzt heißt es was essen, trinken und die Füße hochlegen. Das Ganze gerne im Schatten, da es heute ein heißer Tag ist. Eben im Restaurant von einer Einheimischen, die etwas deutsch konnte, angesprochen worden. Sie hat ein paar Jahre in der Schweiz gelebt und konnte etwas deutsch. Selbst wenn wir zu zweit unterwegs sind, kommen wir gut ins Gespräch mit anderen.

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Wechsel auf den Camino Portugues

Heute ging es mit Zug und Bus nach Valença in Portugal. Wir haben gestern entschieden auf den Camino Portugues zu wechseln. Der ist einfach und hat viele Unterkünfte. Kurze und einfache Strecken wären besser für mich nach dem Infekt, als die anspruchsvollen und langen Etappen auf dem Camino Invierno. 


Früh morgens ging es los und bereits zum Mittagessen saßen wir in Portugal bevor wir dann ins 4 km entfernte Tui nach Spanien auf dem Camino Portugues gelaufen sind.


Tui ist richtig schön! Es hat eine tolle Altstadt Mut vielen alten Gebäuden und kleinen Gassen. 


Wir schlenderten durch die Stadt und genossen das Bar- und Caféleben.

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Krank auf dem Camino Invierno

Holger hat bereits alles für die nächste Etappe vorbereitet. Es sollten 27 km mit 1000m hoch und 1000m runter sein und keine Verpflegung unterwegs. Wir hatten am Vortag abgesprochen, dass ich mit dem Taxi in den Ort fahre, in dem er ankommt und bereits in die Herberge gehe.


Allerdings ging es mir morgens so schlecht, dass mir all das sehr anstrengend erschien. Und Holger hatte kein gutes Gefühl dabei mich allein zu lassen. Also verlängerten wir unseren Aufenthalt in A Rúa um eine Nacht und ich ruhte mich weiter aus. 


Als wir draußen saßen, sahen wir eine Pilgerin. Kurze Zeit später kam sie nochmal vorbei. Sie sah suchend aus. Wir fragten sie, ob wir ihr helfen können, wir wären auch Pilger. Sie kam zu uns, erzählte uns ihre Geschichte und fing an zu weinen. Caroline, wie sie hieß, hat auf dem Camino Francés von dem Camino Invierno gehört und hat gewechselt, da es ihr auf den Francés zu voll wurde. Sie hat die Nacht davor in einer Herberge 1.5km weg vom Weg übernachtet und es war für sie ganz grauenvoll. Es war ein sehr kleiner Ort, mit vielen verlassenen Häusern und gefühlt keinen Einwohnern. Die Herberge war nicht besetzt und offen. Sie sollte lt. Anweisung ihre Daten eintragen und 10€ da lassen. Außer ihr war keiner sonst in der Herberge und sie fand es mega gruselig, sie hat kaum geschlafen. Am heutigen Tag hat sie eine Herberge in unserem Ort reserviert, aber dort war keiner und es ging niemand ans Telefon. Sie war verzweifelt und wusste nicht mehr weiter. Wir haben ihr vorgeschlagen in unserer Unterkunft zu übernachten, da gab es sicherlich genug Zimmer. Und so war es. Sie war mega happy ein Zimmer und eine Dusche für sich zu haben und war zusätzlich noch sehr dankbar für unsere Hinweise und Zuhören. 😊

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3. Tag auf dem Camino Invierno

Morgens ging es früh los. Alles hatte noch zu, also liefen wir ohne Frühstück los. In einem Ort ein paar Kilometer weiter sollte es eine Bar geben.

Es ging zuerst an der Straße entlang, nicht so schön...

Dann durch einen sehr kleinen Ort, der sehr verfallen aussah. Die Bar hatte leider geschlossen. Bei vielen der kleinen Orte auf den Caminos Invierno habe ich mich gefragt, ob da wirklich Menschen wohnen, weil alles so verlassen aussieht...

Dann kamen wir endlich in eine größere Ortschaft und die erste Bar in dem Vorort hatte lediglich Kaffee und ein paar Kekse. Besser als nichts. Dann waren wir in O Barco und direkt am Fluss hatte ein schönes Café geöffnet, in welchem wir lange und ausgiebig gefrühstückt haben.

Als wir uns dann wieder auf den Weg machten, gings mir immer schlechter. Wir hatten kaum noch Höhenmeter vor uns, dafür ging es viel an bzw. in der Nähe der Hauptstraße entlang. Eine schöne kurze Alternativroute war dabei und die andere leider aufgrund von Bauarbeiten gesperrt. 

Ich schleppte mich weiter, mir ging es nicht so gut. In unserem Zielort angekommen, hielten wir in der ersten Bar an. Es gab mal wieder Burger und es lief ein Album von Janis Joplin, die Besitzer hätten durchaus beim Woodstock mit dabei sein können. Irgendwie skurill...

Wir kamen kurz danach in unserer Unterkunft an. Ein schönes Haus direkt an einem Platz mir einer Kirche, die übrigens alle 15 Minuten die Glocken läuten ließ, außer nachts.

Ich duschte und legte mich ins Bett, da ich Fieber bekam. Holger besorgte mir zu trinken und zu essen und ich schlief früh ein.

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2. Tag auf dem Camino Invierno

Vom Hotel ging es nach einem Frühstück los und zwar gleich hoch. Lange liefen wir auf einem Schotterweg über Hügel und hatten eine wunderbare Aussicht. 

In Puente de Domingo Flórez gab es etwas zu essen und ich holte mir ein paar Medikamente in der Apotheke, der Husten und der Schnupfen wurden nämlich schlimmer. Danach ging es wieder hoch und es fiel mir echt schwer hochzulaufen... Der Infekt nahm mir die Kraft.

Wir liefen an den Bahnschienen (es fuhr kein Zug) entlang. Viel durch Feuer verbrannte Wälder, wo sich die ersten Bäume bereits erholten. Es war drückend warm und ich quälte mich als es jedes Mal wenn es steil hoch bzw. runter ging. Es ging immer am Fluss entlang und auf der anderen Seite waren immer wieder Industriebereiche, tlw. etwas laut. Doch insgesamt war es ein toller und abwechslungsreicher Weg!

Kurz vor unserem Tagesziel sprach uns ein älterer Einheimischer an und zeigte auf einen Zettel auf den etwas geschrieben stand. Trotz Übersetzung konnten wir nicht verstehen was es uns sagen wollte, irgendwas mit einem Sänger...

In dem Ort Sobradelo gab es nur eine Unterkunft. In einer Bar mit einem sehr lauten Fernseher (uns ist aufgefallen, dass in vielen Bars hier Fernseher laufen...), fragten wir nach einem Zimmer. Von Manuel, der in der Camino App als "freundlicher Wirt" bezeichnet wurde, wurden wir in ein anderes Gebäude gebracht. Das war ein Mehrfamilienhaus und Manuel hat dort in einer Wohnung mit mehreren Zimmern eine sehr spartanisch eingerichtete Herberge errichtet. Wir empfanden Manuel übrigens alles andere als freundlich, sondern eher störrisch und wortkarg.

In dem Zimmer, welches Manuel uns gab, standen vier Betten und zwei Nachtischschränke, mehr nicht. Das eine Bett wackelte stark. Wir fanden aber doch noch ein einigermaßen bequeme s Bett.

In der Bar gegenüber waren wir dann essen. Es gab keine große Auswahl, es gab Hamburger und Patatas Fritas. In der Bar war es sehr warm, leider gab es draußen keine Sitzmöglichkeiten und es war sehr laut, denn der Fernseher lief (schon wieder...) und sehr viele Einheimische sich dort trafen und ihr Feierabendbier tranken. Die Spanier sind nicht gerade für Ruhe und Stille bekannt...

Ich glaube an dem Abend/Nachmittag bekam ich etwas Fieber... Deshalb ging ich früh schlafen. 

In die Unterkunft kamen übrigens keine weiteren Pilger dazu und wir haben den ganzen Tag auch keine gesehen...

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1. Tag auf dem Camino Invierno

Heute früh ging es endlich auf dem Camino Invierno. Da wir vom Hostel starteten, mussten wir uns in Ponferrada erst zurecht finden. Wir trafen eine Italienerin, die ebenfalls für drei Tage den Invierno laufen wollte. Als wir uns wegen einer Unterführung nicht sicher waren, wo es lang geht, hat uns ein Einheimischer helfen wollen. Sehr nett.

Wir fanden den Weg, die Pfeile und die Wegweiser und schon ging es... hoch! Die Italienerin war schneller und wor ließen sie ziehen. Der Weg war total schön: sehr natürlich auf Schotter- bzw. schmalen Pfaden. Es gab viele Kirschbäume, die bereits reife Früchte trugen. Man konnte sich beim Vorbeigehen einfach einen Snack pflücken. Über Weinhügel ging es ganz schön raus und runter. Wir kamen durch witzige, kaum bewohnte Dörfer durch. Es standen dort viele wunderschön Steinhäuser, viele auch unbewohnt und vielmals verfallen. 

Der Weg machte einen Schlenker mich ordentlich Höhenmeter über das Dorf Villavieja, in dem sich auch eine Herberge befindet. Vorbei an einer Burg und imposanten Felsen ging es für uns allerdings weiter. 

In Borrenes entdeckten wir eine Möglichkeit zum Mittagessen. Eine Casa Rural gab es dort. Es gab eine Wurstplatte mit selbstgebackenem Brot und wir unterhielten uns (nur auf spanisch möglich) mit dem Wirt. Das Haus sah so einladend aus, dass wir am liebsten geblieben wären. Wir hatten gute 20km hinter uns und es wurde langsam deutlich wärmer. Ich fühlte mich auch nicht ganz so fit... Da wir aber 7km weiter bereits einen Unterkunft gebucht haben, gingen wir schweren Herzens weiter...

Na ja, ich ging nicht. Ich schleppte mich dahin... Ich war echt fertig, der Infekt machte sich bemerkbar. Es war heiß, die Sonne knallte, es gab kein Schatten und es ging nur berghoch.

Nach einem quälenden Weg mit vielen Pausen, erreichten wir uns Ziel, Las Médulas. Die dortige Attraktion, die roten Felsen, ragten hervor. Kurz vor dem gebuchten Hotel an der Straße, hielt an besorgter Einheimischer an und fragte, ob es uns gut geht und ob wir bereits eine Unterkunft haben. 

Im Hotel gab es erstmals ein Feierabendbier. Nach der Dusche und dem Auspacken wollten wir essen gehen. In dem kleinen Ort gab es zwar viele Lokalitäten, sie hatten aber alle geschlossen. Abendessen im Hotel gab es erst um 20.30 Uhr!!! Mit Chips und Oliven hielten wir uns übers Wasser. Als es Abendessen gab, verpufft das regelrecht im Magen. Wir hatten echt einen enormen Kalorienverbrauch an dem Tag.

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Nachwort Zum Camino Francés

Bevor ich hier zum Camino Invierno berichte, noch ein paar persönliche Gedanken und Beobachtungen zum Camino Francés:


- Obwohl wir zu zweit unterwegs waren, haben wir schnell, viele Kontakte knüpfen können


- Wir hatten beide den Eindruck, dass wir sehr schnell in die Pilger-Gemeinschaft aufgenommen wurden, obwohl wir gerade erst dazu gekommen sind und nicht lange bleiben wollten


- Der uns beiden bekannte Camino Spirit war deutlich spürbar 


- Wir fanden den Abschnitt León - Ponferrada nicht überlaufen, die Pilger verteilten sich gut


- spätestens ab Ponferrada wurde scheinbar die Herbergssituation etwas angespannter, eine Reservierung schien vom Vorteil zu sein

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Cruz de Ferro

5. Tag: Foncebadón - Ponferrada 

Heute stand die erste richtig lange Etappe an: über 27km und über 1000hm runter. 

Da wir uns den Sonnenaufgang am Cruz de Ferro anschauen wollten, sind wir bereits kurz nach 6 Uhr, im Dunkeln raus. Wir waren da nicht die Einzigen. Es waren 0°C! Da es aber bereits zu dämmern begann, war eine Lampe nicht notwendig. Bereits vom Hügel gleich nach der Herberge, sah der Sonnenaufgang super schön aus. Am Cruz de Ferro angekommen, war es schon relativ hell. Die ersten Pilger legten bereits ihre Steine ab. Die Tradition ist, dass man einen Stein von zu Hause mitnimmt und ihn dort ablegt. Das symbolisiert das Ablegen der seelischen Lasten. Es ist ein sehr emotionaler Ort und häufig bei den Pilgern mit Tränen verbunden. Es ist ein abgelegener Ort, an dem eine ganz besondere Atmosphäre herrscht...

Danach ging es über viele Berge bergab. Der Rasen war teilweise noch mit Reif überzogen und es war noch sehr frisch. 

Es war in der Herberge noch zu früh gewesen zu frühstücken, deswegen freuten wir uns sehr als plötzlich ein kleiner Campingwagen auftauchte, in dem Frühstück angeboten wurde. Wir tranken Kaffee, aßen eine Kleinigkeit und wärmten uns an dem Ofen. Mehrere Pilger, die wir bereits kannten, kamen vorbei. Holger ging mittlerweile nur noch als Jim durch, weil sich die Engländer den Namen besser merken konnten und wir ihnen bereits erzählten, dass wir in USA den Namen häufig bei Starbucks benutzt haben. Sehr lustig. 

Immer wieder trafen wir auch die Niederländer wieder. 

In El Acebo gab es noch ein ausgiebiges Frühstück in der Sonne auf einer Terrasse, bevor es dann noch weiter runter ging. Eine Frau verkaufte Kirschen, die überall schon reif waren. Ich stellte die These auf, dass es dort so viele Kirschen gibt, weil die Pilger die Kerne überall hinspucken. 

In Molinaseca gab's noch eine kleine Pause und wir verabschiedeten uns endgültig von den Niederländern. Der weitere Weg nach Ponferrada führte viel auf Asphalt und es wurde das erste Mal richtig warm. Am Ende waren es für uns über 28km und ich war ganz schön platt. An dem Tag machte sich der Infekt zum ersten Mal bemerkbar...

Etwas zu essen zu finden, war nicht so einfach, da vieles geschlossen hatte. Wir fanden ein thailändisches Restaurant, da es gut tat mal etwas anderes zu essen. 

Morgen wechseln wir auf den Camino Invierno. Es wird wieder eine lange Etappe sein und alle die wir auf den Francés kennengelernt haben, werden wir nicht mehr wieder sehen...

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Nach Foncebadón

4. Tag: Murias de Rechivaldo - Foncebadón 

Gestern hatten wir noch einen schönen Abend in netter internationaler Gesellschaft. Die beiden deutschen Hospitaleros waren sehr herzlich.

Eine Pilgerin hatte Geburtstag und es gab Schnaps für alle, einen Geburtstagsmuffin für das Geburtstagskind und ein Geburtstagssong von 20 Personen. 


Kurz vor 7 Uhr ging es wieder auf dem Weg. Es waren heute 7°C, aber windstill. Sobald die Sonne rauskam wurde es immer wärmer. 


In Santa Catalina gab es das erste Frühstück und wir trafen bekannte Pilger wieder. In El Ganso gab es das zweite Frühstück, da das erste regelrecht verpufft ist. In Rabanal gab es eine Bar mir Garten, Smoothies und erneut bekannten Pilgern. Schön chillig. 


Heute ging es fast den ganzen Tag bergauf, mal mehr, mal weniger. Es waren echt schöne Wege mit vielen blühenden Stauden. 


Kurz vor Foncebadón auf 1480m wurde es recht frisch, aber die Herberge war schon in Sicht. 


Jetzt ist mal wieder chillen und essen angesagt. Lt. Fitbit habe ich heute immerhin mehr als 3000 Kalorien verbrannt...

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Bei deutschen Hospitaleros

3. Tag: Hospital de Órbigo - Murias de Rechivaldo

Bei 5°C ging es wieder früh los. Heute standen knapp 23 km auf dem Programm und eine Etappe, die ich noch nicht kannte, da ich sie vor 5 Jahren aufgrund von Krankheit mit dem Bus zurück gelegt habe.

Einen Ort nach Hospital de Órbigo gab es erst mal ein sehr ordentliches Frühstück, da ich den Abend zuvor nichts gegessen habe (war vom Mittagessen noch so voll) und Hunger hatte.

Danach war die Stecke echt schön. 

Unterwegs gab es einen Donativo Stand mit viel erfrischendem Obst.

In Astorga gab es eine längere Pause mit Mittagessen. Viele Menschen waren in der Stadt. Es fanden Kommunionen statt und eine Prozession. Viele Menschen waren sehr schick gekleidet und flanierten durch die Stadt. Und dazwischen wir mit unseren Pilgerklamotten. 

Nach der längeren Mittagspause in Astorga ging es dann noch knapp 4km in unsere Herberge in Murias de Rechivaldo. Es wurde immer wärmer und die Sonne brannte etwas. Mein Körper (Füße und Bein) gaben mir eindeutige Signale der Überanstrengung. Morgen lasse ich einen Teil meines Gepäcks liefern und entlaste meinen Körper etwas. Die Etappe morgen wird nämlich deutlich bergiger.

Als wir in unserer heutigen Herberge ankamen waren wir freudig überrascht, dass uns keine Etagenbetten erwarteten, sondern Einzelbetten und sogar richtige Handtücher. Pilgerluxus!!!

Die Herberge wird betrieben von Ingo und Monika, zwei Deutschen Mitte 50, mit denen wir bereits nett plaudern konnten. Nachher gibt es noch ein gemeinsames Pilgermenü.

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Kurze Etappe nach Hospital De Órbigo

2. Tag: Villar de Mazarife - Hospital de Órbigo 

Die Nacht war eher typisch unruhig. Die Hunde bellten draußen gefühlt die ganze Nacht. Hab trotzdem lt. Tracker 7 Stunden netto geschlafen.


Ich wurde wieder früh wach, so dass es bereits kurz vor 7 Uhr losging. Draußen erwarteten uns 2°C!!!🥶


Es ging lange nur geradeaus an einer kaum befahrenen Straße entlang. Links und rechts nur Felder. Es zog sich etwas hin...


Die erste Bar kam erst nach 10km... Ich freute mich sehr über das Frühstück und den Kaffee. Es war eindeutig zu lang für mich ohne Frühstück...


An der Bar in einer Albergue gab es eine kurze Auseinandersetzung zwischen der Hospitalera und einem Pilger. Beide hatten scheinbar eine kurze Zündschnur und zusätzlich Verständigungsprobleme. Ich versuchte etwas zu helfen und zu übersetzen. Die Hospitaleros wirkten sehr gestresst. Die Hospitalera gestern in der Herberge ebenfalls. Die anderen Pilger erzählten, dass es für die Jahreszeit ungewöhnlich voll ist auf dem Camino Francés und tlw. die Herbergen nicht komplett belegt werden können, da es an Personal mangelt. Ich kann mir vorstellen, dass es für die Herbergsbesitzer das zweite Jahr in Folge sehr anstrengend ist, so viele Pilger zu versorgen...


Gestern in der Herberge gab es noch ein Menü mir mehreren anderen Pilgern. Wir haben uns nett unterhalten. 


Die Etappe war heute mit 15 km sehr kurz. Will meine Beine/Füße nicht zu sehr belasten. Übernachten in Hospital de Órbigo, in einem 4er Zimmer mit einem niederländischen Pärchen. 


Da der Nachmittag sehr lang ist, gab es bereits ein ausgiebiges Mittagessen und ein Nickerchen. Jetzt ist weiteres Chillen in der Sonne angesagt.

 

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Mal wieder auf dem Camino Francés

1. Tag: León - Villar de Mazarife:

Heute ging es früh los, bei 4°C. Ich war etwas verwundert, dass um kurz vor 7 Uhr schon so viele Pilger unterwegs waren... Irgendwie fand ich die vielen Pilger etwas nervig, viele mit kleinen Rucksäcken. 

Zuerst ging es relativ lange durch die Vororte von León, bis es dann auf eine Alternativroute abbog. 

Als ich 2018 das erste Mal auf dem Camino Francés unterwegs war, bin ich diese Alternativroute aufgrund der damaligen Umstände nicht gegangen. Stattdessen bin ich den offiziellen Weg, an einer Bundesstraße und durch ein großes Gewerbegebiet durch. Nicht so schön...

Heute habe ich mich dann doch für die Alternative entschieden, die war viel angenehmer. 

Die ersten Blumen blühten, Vögel zwitscherten und es waren dann weniger Pilger unterwegs. 

Zwischendurch kam dann doch etwas Regen und irgendwann kam der neue Poncho raus. In der Sonne ist es angenehm, der Wind jedoch nicht...

Am der Albergue de Jesus in Villar de Mazarife waren wir fast die ersten. Haben ein Vierer-Zimmer bekommen. In meine Pilger-Routine muss ich noch reinkommen... Brauche noch deutlich mehr Zeit für alles...

Der Zehnagel ist heute abgefallen, war nur eine Frage der Zeit... Irgendwie ist aber nicht der ganze Nagel ab. Das ist gut, gibt mir Hoffnung, dass er doch noch nachwächst. 

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Kurz davor...