Ich wollte mit dem Bus nach Zafra fahren, wegen der Blasen und des angekündigten Gewitters.
Tony, Marion und Monica schlossen sich mir an.
Nach einer kurzen Busfahrt waren wir dort. Wir gingen in eine Bar auf nen Kaffee und Tony warf sein Orangensaftglas mit dem Ärmel vom Tisch. Bereits morgens hat er seine Kaffeetasse umgeworfen. Ich hab nicht verstanden warum er so häufig Mut Jacke drin saß... Darüber hinaus glaube ich auch, dass seine Körperkoordination mit dem Alter nachliess. Seine Geldbörse hat er bereits mehrfach irgendwo liegengelassen...
Marion kümmerte sich fürsorglich um ihn. Er hatte deutliche Probleme beim Gehen, irgendwas war mit seinem linken Bein, er musste dieses Bein ins Taxi mit den Armen reinheben. Holger erzählte, dass er morgens gesehen hat, wie Tony ins Bad ist und seine Füße schleiften buchstäblich über den Boden. Wenn er aber auf den Camino ging, war er kaum aufzuhalten und man merkte ihn das Alter nicht an.
Als wir da also im Kaffee saßen, fing es in Strömen an zu regnen. Ich war froh nicht draußen zu sein und dachte gleichzeitig an Holger. Aber nun gut, er kannte die Wettervorhersage und hat such trotzdem entschieden zu laufen. Seine Entscheidung, seine Verantwortung.
Wir gingen in die Herberge. Es war in einem alten Convent. Die Hospitalera war super freundlich und wir bekamen einen ganz besonderen Stempel.
Wir bekamen ein 5er Zimmer. Holger kam zeitnah danach, ganz schön durchnässt.
In der Herberge war es total kalt. Tony lag auf seinem Bett und hat gezittert, hat sich aber nicht zugedeckt. Ich bot ihm eine Wärmflasche an, er wollte sie aber nicht. Ok, er ist erwachsen und selbst für sich verantwortlich, dachte ich mir.
Holger und ich gingen lecker essen, Kleidung waschen und einkaufen. Als wir zur Herberge wollten, überraschte uns ein Schauer und wir waren total nass. Also wieder in die Wäscherei, die Kleidung ab in den Trockner.😆
Abends gab's ein gemeinsames Abendessen. Das war aber nicht so meins, durchwchsenes Schweinefleisch, bäh. Ich war froh, dass ich bereits Mittags genug gegessen habe.
Ich unterhielt mich mit Manuela aus Italien. Sie hat so einen krassen Akzent! Sie spricht so: booking.cooooommmmmeee
Manchmal habe ich sie einfach nicht verstanden. Sie erzählte, dass sie eigentlich 2 Monate unterwegs sein wollte, nun aber denkt, dass ihr Mann das nicht so gut findet und nun doch früher nach Hause möchte. 🙄
Dieses Denken triggerte mich total. Ich war nicht verständnisvoll und coachingvoll unterwegs. Ganz im Gegenteil, eher wieder die Angreifer-Sylwia...
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