2. Tag auf dem Camino Portugues

Ich bin heute um kurz nach 5 sehr erholt aufgewacht. Hab echt super geschlafen, trotz des großen Raumes mit 48 Menschen. Das lag u.a. daran, dass die Betten super angeordnet waren, einen Vorhang hatten und die Matratze total bequem war.

Ich weckte Holger, der übrigens mittelbegeistert davon war.

Ich dachte, dass ich um diese Zeit (wie normalerweise auch) allein sein werde, aber dem war nicht so. Die ersten Pilger waren im Bad bereits fertig und kurz nachdem ich ins Bad ging war es auch voll. 

Kurz nach 6 Uhr gingen wir los. Um die Ecke haben wir am Tag zuvor ein Café entdeckt, welches bereits ab 6 Uhr Frühstück anbot. Als wir um 6.10 Uhr davor standen, hatte es noch zu. Als wir gerade wieder gehen wollten, kam der Besitzer ganz entspannt rein. Nun ja, wir freuten uns über frische Croissants und leckeren Kaffee.


Der Weg ging dann an der Hauptstraße aus der Stadt raus. An der einen Stelle, war der offizielle Weg gesperrt, es gab aber keinen Hinweis auf eine Umleitung. Wir mussten an einer gefährlichen Kurve die Straße überqueren, haben dann aber den Weg wiedergefunden. Es ging weiter auf Nebenwegen durch bewohnte Vororte raus. Immer wieder wechselten kleine Orte, viel Naturwege gab es heute nicht, dafür viel Asphalt...

Morgens war es nicht kalt, aber frisch. Wir waren relativ allein unterwegs. 

Bei der zweiten Frühstückspause holten uns aber die Gruppen der brasilianischen Tourigrinos ein und der Laden war richtig voll. Die Tourigrinos triggern mich echt, die sind sooo laut und zerstören die Ruhe...

In Redondela, ca. 4 km vor unserer Herberge, haben wir eine ausgiebige Pause gemacht. Die Tourigrinos waren ebenfalls da und zwei Pilger auf Pferden. Hab schon davon gehört, gesehen bisher aber noch nicht.

Als wir dann durch sie kleine Altstadt von Redondela liefen, waren auf einmal richtig viele Pilger da! Es staute sich regelrecht in einer kleinen Gasse! Krass!

Später verlief es sich wieder mehr und immer mehr Pilger verschwanden in ihren Unterkünften. Dafür gab es viele Baustellen voller Baulärm und sehr viel Verkehr. Ich war froh als wir wieder raus waren aus der Stadt.

Unsere heutige Herberge liegt zwar auch an einer Straße, aber es geht. Ich war schon vor 4 Jahren hier und die deutschsprachige Herbergsbesitzerin konnte sich an mich erinnern. Wir chillen gerade im Garten unter Orangenbäumen (hoffentlich fällt keine herunter...) und nachher gibt es noch ein gemeinsames Abendessen.

Die nächsten Etappen sind schon fest und fast alle Herbergen gebucht, es wird nämlich voll auf den letzten Kilometern.

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