Krank auf dem Camino Invierno

Holger hat bereits alles für die nächste Etappe vorbereitet. Es sollten 27 km mit 1000m hoch und 1000m runter sein und keine Verpflegung unterwegs. Wir hatten am Vortag abgesprochen, dass ich mit dem Taxi in den Ort fahre, in dem er ankommt und bereits in die Herberge gehe.


Allerdings ging es mir morgens so schlecht, dass mir all das sehr anstrengend erschien. Und Holger hatte kein gutes Gefühl dabei mich allein zu lassen. Also verlängerten wir unseren Aufenthalt in A Rúa um eine Nacht und ich ruhte mich weiter aus. 


Als wir draußen saßen, sahen wir eine Pilgerin. Kurze Zeit später kam sie nochmal vorbei. Sie sah suchend aus. Wir fragten sie, ob wir ihr helfen können, wir wären auch Pilger. Sie kam zu uns, erzählte uns ihre Geschichte und fing an zu weinen. Caroline, wie sie hieß, hat auf dem Camino Francés von dem Camino Invierno gehört und hat gewechselt, da es ihr auf den Francés zu voll wurde. Sie hat die Nacht davor in einer Herberge 1.5km weg vom Weg übernachtet und es war für sie ganz grauenvoll. Es war ein sehr kleiner Ort, mit vielen verlassenen Häusern und gefühlt keinen Einwohnern. Die Herberge war nicht besetzt und offen. Sie sollte lt. Anweisung ihre Daten eintragen und 10€ da lassen. Außer ihr war keiner sonst in der Herberge und sie fand es mega gruselig, sie hat kaum geschlafen. Am heutigen Tag hat sie eine Herberge in unserem Ort reserviert, aber dort war keiner und es ging niemand ans Telefon. Sie war verzweifelt und wusste nicht mehr weiter. Wir haben ihr vorgeschlagen in unserer Unterkunft zu übernachten, da gab es sicherlich genug Zimmer. Und so war es. Sie war mega happy ein Zimmer und eine Dusche für sich zu haben und war zusätzlich noch sehr dankbar für unsere Hinweise und Zuhören. 😊

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