5. Tag: Foncebadón - Ponferrada
Heute stand die erste richtig lange Etappe an: über 27km und über 1000hm runter.
Da wir uns den Sonnenaufgang am Cruz de Ferro anschauen wollten, sind wir bereits kurz nach 6 Uhr, im Dunkeln raus. Wir waren da nicht die Einzigen. Es waren 0°C! Da es aber bereits zu dämmern begann, war eine Lampe nicht notwendig. Bereits vom Hügel gleich nach der Herberge, sah der Sonnenaufgang super schön aus. Am Cruz de Ferro angekommen, war es schon relativ hell. Die ersten Pilger legten bereits ihre Steine ab. Die Tradition ist, dass man einen Stein von zu Hause mitnimmt und ihn dort ablegt. Das symbolisiert das Ablegen der seelischen Lasten. Es ist ein sehr emotionaler Ort und häufig bei den Pilgern mit Tränen verbunden. Es ist ein abgelegener Ort, an dem eine ganz besondere Atmosphäre herrscht...
Danach ging es über viele Berge bergab. Der Rasen war teilweise noch mit Reif überzogen und es war noch sehr frisch.
Es war in der Herberge noch zu früh gewesen zu frühstücken, deswegen freuten wir uns sehr als plötzlich ein kleiner Campingwagen auftauchte, in dem Frühstück angeboten wurde. Wir tranken Kaffee, aßen eine Kleinigkeit und wärmten uns an dem Ofen. Mehrere Pilger, die wir bereits kannten, kamen vorbei. Holger ging mittlerweile nur noch als Jim durch, weil sich die Engländer den Namen besser merken konnten und wir ihnen bereits erzählten, dass wir in USA den Namen häufig bei Starbucks benutzt haben. Sehr lustig.
Immer wieder trafen wir auch die Niederländer wieder.
In El Acebo gab es noch ein ausgiebiges Frühstück in der Sonne auf einer Terrasse, bevor es dann noch weiter runter ging. Eine Frau verkaufte Kirschen, die überall schon reif waren. Ich stellte die These auf, dass es dort so viele Kirschen gibt, weil die Pilger die Kerne überall hinspucken.
In Molinaseca gab's noch eine kleine Pause und wir verabschiedeten uns endgültig von den Niederländern. Der weitere Weg nach Ponferrada führte viel auf Asphalt und es wurde das erste Mal richtig warm. Am Ende waren es für uns über 28km und ich war ganz schön platt. An dem Tag machte sich der Infekt zum ersten Mal bemerkbar...
Etwas zu essen zu finden, war nicht so einfach, da vieles geschlossen hatte. Wir fanden ein thailändisches Restaurant, da es gut tat mal etwas anderes zu essen.
Morgen wechseln wir auf den Camino Invierno. Es wird wieder eine lange Etappe sein und alle die wir auf den Francés kennengelernt haben, werden wir nicht mehr wieder sehen...
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