Heute früh ging es endlich auf dem Camino Invierno. Da wir vom Hostel starteten, mussten wir uns in Ponferrada erst zurecht finden. Wir trafen eine Italienerin, die ebenfalls für drei Tage den Invierno laufen wollte. Als wir uns wegen einer Unterführung nicht sicher waren, wo es lang geht, hat uns ein Einheimischer helfen wollen. Sehr nett.
Wir fanden den Weg, die Pfeile und die Wegweiser und schon ging es... hoch! Die Italienerin war schneller und wor ließen sie ziehen. Der Weg war total schön: sehr natürlich auf Schotter- bzw. schmalen Pfaden. Es gab viele Kirschbäume, die bereits reife Früchte trugen. Man konnte sich beim Vorbeigehen einfach einen Snack pflücken. Über Weinhügel ging es ganz schön raus und runter. Wir kamen durch witzige, kaum bewohnte Dörfer durch. Es standen dort viele wunderschön Steinhäuser, viele auch unbewohnt und vielmals verfallen.
Der Weg machte einen Schlenker mich ordentlich Höhenmeter über das Dorf Villavieja, in dem sich auch eine Herberge befindet. Vorbei an einer Burg und imposanten Felsen ging es für uns allerdings weiter.
In Borrenes entdeckten wir eine Möglichkeit zum Mittagessen. Eine Casa Rural gab es dort. Es gab eine Wurstplatte mit selbstgebackenem Brot und wir unterhielten uns (nur auf spanisch möglich) mit dem Wirt. Das Haus sah so einladend aus, dass wir am liebsten geblieben wären. Wir hatten gute 20km hinter uns und es wurde langsam deutlich wärmer. Ich fühlte mich auch nicht ganz so fit... Da wir aber 7km weiter bereits einen Unterkunft gebucht haben, gingen wir schweren Herzens weiter...
Na ja, ich ging nicht. Ich schleppte mich dahin... Ich war echt fertig, der Infekt machte sich bemerkbar. Es war heiß, die Sonne knallte, es gab kein Schatten und es ging nur berghoch.
Nach einem quälenden Weg mit vielen Pausen, erreichten wir uns Ziel, Las Médulas. Die dortige Attraktion, die roten Felsen, ragten hervor. Kurz vor dem gebuchten Hotel an der Straße, hielt an besorgter Einheimischer an und fragte, ob es uns gut geht und ob wir bereits eine Unterkunft haben.
Im Hotel gab es erstmals ein Feierabendbier. Nach der Dusche und dem Auspacken wollten wir essen gehen. In dem kleinen Ort gab es zwar viele Lokalitäten, sie hatten aber alle geschlossen. Abendessen im Hotel gab es erst um 20.30 Uhr!!! Mit Chips und Oliven hielten wir uns übers Wasser. Als es Abendessen gab, verpufft das regelrecht im Magen. Wir hatten echt einen enormen Kalorienverbrauch an dem Tag.
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