Nach Vila do Conde am Meer entlang

Die Nacht war so mittelmäßig. Ich wurde früh von einer Mücke geweckt und die ließ mich nicht mehr einschlafen. Ich nahm alle meine Sachen aus dem Schlafsaal, machte mich für den Weg fertig und packte meinen Rucksack im Vorraum. Somit störte ich die anderen nicht, die immer noch schliefen als ich ging.😮

Ich fuhr mit der Bahn zum gestrigen Endpunkt und startete den Pilgertag. In der ersten Bar gab's erstmal Frühstück. Danach war ich die ganze Zeit am Meer unterwegs. Schön, aber auch ganz schön windig, tlw. musste ich gegen den Wind richtig ankämpfen.
Ich traf die 70-Jährige Christa aus Süddeutschland und lief eine Zeitlang mit ihr. Ich war richtig fit. Nach knapp 20 km ließ das aber noch und ich sah von der zwischenzeitlichen Idee noch weiter zu laufen ab. Ziel war Vila do Conde: 22 km.
Auf den Weg traf ich nur vereinzelt andere Pilger. Erstaunlich viele Frauen, größtenteils älter als ich und häufig zu zweit.
Die Strände waren schön, wenig Menschen. Allerdings waren alle öffentlichen Toiletten verschlossen. Scheinbar war noch keine Saison.


Kurz vor der Zielstadt lernte ich Bianca aus Wolfsburg kennen. Wir liefen zusammen in die Stadt. Kurz davor sprach uns Ela aus Polen an, welche die Herberge suchte. Sie schloss sich mir an und wir gingen zusammen hin. Ela ist 63 Jahre alt und läuft bereits ab Fatima.
7.50€ für die Herberge, das passt. Allerdings gab es nur ein Fenster zum Schlafsaal neben an und keins nach draußen... Wir waren 10 Frauen im Saal, ich schlief oben und das Bett war echt hoch. Ich hoffte nachts nicht auf Toilette zu müssen.😱

Bianca schlief in einer anderen Herberge und hatte für wenige Euro ein 2-Bett-Zimmer. Die Glückliche...
Wir treffen uns und gingen in einem Supermarkt und etwas zum Frühstück zu kaufen. Ich hatte Riesenhunger und kaufte Unmengen von frischem, regionalen und günstigen Obst. Später gab ich den Mädels in meinem Saal was ab, zu viel Gewicht.🤣

Den restlichen Nachmittag/Abend verbrachten Bianca und ich draußen in einem Restaurant. Mit portugiesischen Radler und einem leckeren Pilgermenü für 6€!!!
Wir haben uns super verstanden und es war ein toller Nachmittag mit ihr. Ich hätte gerne noch mehr Zeit mit ihr verbracht... Sie wollte am nächsten Tag weiter an der Küste laufen und ich ins Landesinnere wechseln. Vielleicht treffen wir uns später wieder...

Rolf war ebenfalls in der Stadt angekommen und da er an dem Tag ca. 10 km mehr als ich gelaufen ist, ganz schön platt. Er ist mit seinem Cousin in einem Hotel am Fluss untergekommen und hatten keine Energie mehr zu uns zu stoßen.

Zwei weitere Frauen in meinem Schlafsaal kamen ebenfalls aus Polen: Borzena und ihre Tochter Julia. Sie leben in Kanada. Julia ist dort geboren. Und spricht eine lustige Mischung aus polnisch und englisch. Wir unterhielten uns über die Planung für die nächsten Tage, sie wollten ebenfalls ins Landesinnere laufen.

Kurz nach 21 Uhr schliefen die Meisten bereits und ich schloss mich an.😴

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