Nach Cacabelos

Ich bin heute früh mit Ivan nach Ponferrada gelaufen. Diesmal mal wieder nur mit einem kleinen Rucksack. In Ponerrada gibt es es eine schöne alte Templerburg. Früher haben die Templer nämlich u.a. auch die Pilger beschützt.

Ivan erzählte mir, dass er lange mit Fabrizzio zusammen lief. Häufig fuhr er aufgrund seines Knies mit dem Bus. In Lèon hat er viele seiner Sachen nach Hause schicken  lassen, damit sein Rucksack leichter wird. Er will den Camino auf jeden Fall zu Ende laufen.
Fabrizzio hatte ebenfalls Probleme mit seinem Knie und hat seinen Rucksack jeden Tag transportieren lassen. Dadurch ging es seinen Knie auch besser. Allerdings hat er sich vor kurzem eine Blase geholt, die sich dann entzündet hat. Er musste damit sogar zum Arzt.

Ivan wollte wegen seines Knies den Bus nach Cacabelos nehmen, ich lief zu Fuß über diverse Vororte von Ponerrada.
Mir ist aufgefallen, dass die Natur hier bereits weiter war. Vor einigen Tagen noch sah ich blühende Kirschbäume, hier trugen die Bäume bereits Früchte, wenn auch noch unreif. Die Landschaft wurde aber grundsätzlich immer grüner und saftiger.

Langsam zogen dunkle Wolken auf. Ich befürchtete, dass ich doch noch nass werden würde auf dem Camino. Bisher hatte ich Glück. Ach was soll's, dachte ich mir. Ich hatte einen Regenponcho dabei. Es fing leicht an zu regnen, aber nicht der Rede wert, es hat sich nicht mal gelohnt den Poncho rauszuholen.

In einem Ort aß ich zu Mittag ein Riesenbaguette. Danach war ich gestärkt für den restlichen Tag.

Langsam veränderte sich die Landschaft. Immer mehr Weinberge und Bodegas. In den ersten konnte man bereits für wenig Geld den Wein kosten. Doch bei der Sonne und den Kilometern die ich noch vor mir hatte, war mir das eindeutig zu früh. 

Ich erreichte Cacabelos, wo mich Ivan bereits in einem Landhaus Restaurant mit einem schönen Außenbereich erwartete. Zu uns gesellten sich außerdem noch Jesus (Mexico) und Jochen (D.). Zusammen genoßen wir eine Flasche Weißwein aus der Region.