Gleich am ersten Tag gibt mir der Camino das Zeichen: "Sylwia, versteif dich nicht darauf immer alles ganz genau zu planen!"
Mein Flug aus Hannover nach Paris (6.15 Uhr) würde heute gestrichen. Knapp drei Stunden musste ich in einer Menschenschlange warten um das Ticket umzubuchen. Uff...
Damit nahmen auch die ersten Geschichten ganz früh morgens ihren Lauf. Zwei junge Frauen haben die ganze Warteschlange in ihren alkoholisierten Zustand unterhalten. Die eine hatte heute
Geburtstag und scheinbar haben sie reingefeiert. In der Warteschlange ging's dann partymäßig mit mehren Piccoloflaschen weiter. Danach haben sie mehrere Burger von McDonald's geholt und an die
Leute verteilt. Na ja, ich hatte nicht gefrühstückt gehabt und freute mich über etwas Nahrung im Magen. Sekt hatten sie uns ebenfalls angeboten! Äh Ne, danke... Somit haben sie uns aber besser
versorgt als die Fluggesellschaft!
Von dem Herren hinter mir in der Warteschlange wurde ich auf meinen Rucksack angesprochen. Wie sich herausstellte hat er den Jakobsweg bereits zwei mal gelaufen! Was für ein Zufall! Er erzählte
ganz viele Geschichten (ob ich wollte, oder nicht) und seine Frau lächelte milde. Sie hatte heute ebenfalls Geburtstag, wie es sich herausstellte. Anlass genug für die angetrunkenen Mädels erneut
anzustoßen und Fotos mit allen zu machen. Was soll ich sagen, die Zeit in der Warteschlange verging dann doch ganz schnell um.
Problematisch war es dann mit dem Umbuchen: mit einem späteren Flieger hätte ich meinen Zug von Pau nach Saint-Jean-Pied-de-Port nicht erreicht. Ich überlegte das Ganze auf den nächsten Tag zu
verschieben (erneut um 3.30 Uhr aufstehen...), aber Holger überzeugte mich doch schon mal nach Pau zu fliegen. Wer weiß, ob morgen nicht spontan gestreikt wird und dann käme ich nicht weg. Die
Fluggesellschaft hat zwar gesagt, dass der Flieger aufgrund technischer Probleme nicht fliegen konnte, ich habe jedoch mitgekriegt gehabt, dass die Crew nicht vollständig war.
Also, ab mit einem späteren Flieger nach Paris. Aus dem Fenster konnte ich sogar den Eiffel Turm sehen! Danach musste ich innerhalb von Paris den Flughafen wechseln. Im Shuttle Bus lernte ich einen anderen Pilger aus Deutschland kennen, der kein Wasser dabei hatte und sich über das von mir angebotene Wasser freute. Unter "Pilgerbrüdern" hilft man sich halt. Sein Rucksack wiegt ebenfalls 11 kg. Wie kriegen die anderen das mit weniger Gewicht bloß hin?!
Vom Flughafen in Pau habe ich dann glücklicherweise den letzten Bus in die Stadt bekommen. Anbei ein paar Eindrücke aus Pau. Ich übernachte heute hier in Pau im Hotel und fahre morgen nach Biarritz. Hoffentlich komme vor dort zeitnah nach St Jean, um doch noch morgen dem Camino starten zu können.
Erkenntnis des Tages: I❤my Smartphone & die Powerbank immer griffbereit haben.
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Holger (Sonntag, 22 April 2018 10:03)
Am ersten Tag schon mehr erlebt als andere in ihrem ganzen Urlaub �
Gute Weiterreise!
Tine (Sonntag, 22 April 2018 12:08)
Eigentlich machen diese "Abweichungen" vom Plan das Leben doch erst spannend �. Viel Spaß!
Silvia F. (Sonntag, 22 April 2018 15:25)
Humor ist wenn man trotzdem lacht ��
Boris (Montag, 23 April 2018 09:29)
Das Leben ist nun mal nicht planbar ;-)
Kirsten (Montag, 23 April 2018 20:51)
Ich bin gespannt, was noch so passiert nach dem Start. Ein kleiner Tipp, wenn Du die Powerbank gleich an das Handy anschließt, entleert sich das Handy nicht so schnell und die Powerbank muss nicht die ganze Ladung auf einmal nachladen. Alter Cachertrick ;-)
Karin (Freitag, 27 April 2018 20:31)
WÜNSCHE DIR EINE GUTE ZEIT MIT VIELEN NEUEN EINDRÜCKEN UND GUTE ERLEBNISSEN
DIE KRAFT UND EINEN STARKEN WILLEN.
MEIN MANN IST ZUR GLEICHEN ZEIT WIE DU UND AUCH IN ST:JEAN EINGESTIEGEN
DESHALB WERDE ICH EURE ERFAHRUNGEN MIT GROSSEN INTERESSE VERFOLGEN
ALLES GUTE AUF EUREM WEGE